Der Begriff des Archetypen geht zurück bis in die griechische Antike. Er ist philosophischen Ursprungs und heißt sinnbildlich frei übersetzt „Ur-Idee“ oder Urbild und kann als Ursprung, als etwas Tiergehendes, eine Uridee übersetzt werden, ohne weiter in die philosophische Ideenlehre hineinzugehen. Die Beschäftigung damit zieht sich wie ein roter Faden durch die Philosophie-Geschichte und später durch die Psychologie.
C.G. Jung hat sich in der Psychologie mit kollektiven Mustern, der Musterbildung auseinandergesetzt und dadurch verschiedene Archetypen als Grundmuster definiert: „Archetypen sind nach C. G. Jung kollektiv-unbewusste Strukturen, die sich als Niederschlag von Erfahrungen gebildet haben, die der Mensch im Laufe seiner Gattungsgeschichte in gleichbleibender Form wiederholt gemacht hat. Anschaulich ausgedrückt finden sich archetypische Motive (z.B. Kampf mit dem Bösen, Suche nach Erlösung, Beziehung zu Vater/Mutter etc.) in den Mythen und Märchen der Weltliteratur, in den Religionen, aber auch in individuellen Träumen, Phantasien oder Wahnbildungen. In der Psychologie Jungs hat die Auseinandersetzung mit dem eigenen kollektiv-archetypischen Erbe eine zentrale Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen (Individuation).“ Metzler Philosophie Lexikon; Archetyp
Archetypen im Film
docken an diesen Urtyp an und ermöglichen eine tiefe und vielschichtige Entwicklung von Charakteren und Erzählungen. Eine der bekanntesten Methoden der „Plotentwicklung“ ist die „Heldenreise“. Heute würden wir eher von „Held*innenreise“ sprechen. Diese findet sich in Star Wars ebenso wie in Harry Potter wieder. Interessant an diesen archetypischen Mustern ist die Geschlechterperspektive. Es stellt sich die Frage, ob und wie stereotyp Rollen gestalten werden: Finden sich klischeehafte Einschreibungen im Plot wieder, oder werden Heldinnen genauso vielschichtig wie Helden dargestellt?
Oft werden beispielsweise bei der Darstellung von Kriminalität kulturell tief verwurzelte Bilder von einem „männlichen Täter oder Beschützer“ und stereotype Vorstellungen von Frauen oder Kindern als „Opfer“ untermauert: Männliche Bösewichte treffen auf männliche Beschützer. Beispiele finden sich zahlreich in Film und Fernsehen wie bei Superman, Dirty Harry, Batman oder Schimanski. (Kersten, S.228)