Von Hollywood bis Tatort, alle haben ein Problem mit Klischees. Die Welt wird uns viel zu simpel erzählt. Es wird Zeit mit stereotypen Bildern aufzuräumen.

Exotisierung

ist eine Form von Diskriminierung, bei der durch Stereotypisierung und Hierarchisierung von sozialen Gruppen bestimmte Vorstellungen konstruiert und manifestiert werden. Der vor allem kulturwissenschaftlich geprägte Begriff bezeichnet den Prozess, bei dem das Konstrukt des „Anderen“ oder „Fremden“ als faszinierend und exotisch und damit vermeintlich positiv aufgeladen wird. Diese exotischen Zuschreibungen basieren dabei auf rassistischen, sexistischen oder antisemitischen Denkmustern.

Ausgehend vom westlichen Individuum dient Exotisierung zur Abgrenzung und Versicherung der eigenen Identität sowie zur Überschreitung von Grenzen und Konventionen der gesellschaftlichen Ordnung. Beispiele dafür sind die romantisierenden Darstellungen des Orient in „Geschichten von 1001 Nacht“ oder die in Reisewerbungen weit verbreitete Darstellung vom wilden Afrika als Reiseziel für Abenteurer*innen.  

Der ideologische Gehalt der Exotisierung wird als Exotismus bezeichnet und ist eine Spielart des Rassismus. 

Chandra-Milena Danielzik & Daniel Bendix (Freiburg-Postkolonial.de): Exotismus. (2010). 

Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V.: Glossar (2020).