Wer entscheidet welcher Film gut ist? Spielt das Geschlecht der Kritiker*innen eine Rolle? Wenn ja welche?
Ist ein Film gut oder schlecht, und wer entscheidet das? Es sind die Zuschauer*innen im Kino oder zuhause, und die Filmkritik. Hier macht es einen Unterschied, ob Männer oder Frauen Filme beurteilen. Zu diesem Ergebnis kam die Untersuchung „Thumbs down: Film Critics and Gender, and Why it Matters“, die vom Zentrum für Studien über Frauen in Fernsehen und Film der San Diego State University durchgeführt wurde.
„Während 74 Prozent der Kritikerinnen die Filme ihrer Geschlechtsgenossinnen positiv bewerteten, vergaben nur 62 Prozent der Männer ein Lob für Filme, die von Frauen gemacht waren. Auch sprachlich gab es Geschlechterunterschiede in den Filmkritiken. So nannten Frauen häufiger den Namen der Filmregisseurin und verwendeten weitaus mehr positive Beschreibungen für deren Professionalität und Vorgehensweise als ihre männlichen Kollegen.“ (www.jetzt.de) Stereotype und auch subtiler Sexismus haben eine Auswirkung auf die Art und Weise, wie Filme wahrgenommen und bewertet werden. Zahlreiche Studien, auch aus anderen Bereichen der Bewertung, haben in den letzten Jahrzehnten herausgearbeitet, dass gleiche Kompetenzen und Leistungen je nach Geschlecht unterschiedlich beurteilt werden. Sexistische Einschreibungen wie Geschlechterrollen, die stereotype Fähigkeiten zu- und absprechen, sind in der Filmkritik bzw. Bewertung kritisch zu hinterfragen.
Thumbs Down 2018: Film Critics and Gender, and Why It Mattersby Martha M. Lauzen, Ph.D https://womenintvfilm.sdsu.edu/wp-content/uploads/2018/07/2018_Thumbs_Down_Report.pdf