bezeichnet eine breit gefasste intellektuelle Strömung, die nach dem Zusammenbruch des europäischen Imperialismus in den Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einsetzte. Die Postkoloniale Theorie orientierte sich emanzipatorisch und ideologiekritisch an der Diskurstheorie und der Dekonstruktion. In (post-)kolonialen Biographien von u.. Talal Asad, Homi K. Bhabha, Frantz Fanon, Edward Said, Gayatri Spivak wurden erstmals die komplexen Zusammenhänge zwischen ökonomischer, militärischer und politischer Kolonisierung außereuropäischer Gesellschaften und ihrer akademischen Erforschung aufgearbeitet.
Kurz gesagt, beschäftigt sich Postkolonialismus damit, alle totalisierenden und eurozentristischen Diskurse des »Westens« zu entlarven und zu dekonstruieren. Es geht also um die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus auf der symbolischen und diskursiven Ebene, neben den offenkundigen materiellen Seiten kolonialer Herrschaft wird die gewaltvolle Macht der Repräsentation untersucht.
Schwarzweiß.de: Lexikon “Postkolonialismus” (2020).
KRASS – kritische Assoziationen: Glossaer “Postkoloniale Theorie”