Von Hollywood bis Tatort, alle haben ein Problem mit Klischees. Die Welt wird uns viel zu simpel erzählt. Es wird Zeit mit stereotypen Bildern aufzuräumen.

Stereotype in den Medien

Medien reproduzieren und schaffen Realitäten, dabei ist die Funktionsweise der Rezeption, die Wahrnehmung und Einordnung dessen, was wir in den Medien zu sehen bekommen wirkungsmächtig und einflussreich. Sehr oft nehmen wir die Angebote aus der Medienwelt beiläufig war, im Vorbeigehen oder beim durchzappen durch die unterschiedlichen Bildwelten im Fernsehen, doch auch das kann Spuren hinterlassen und unsere Vorstellung von der Welt und auch von den Geschlechtern und ihren Rollen prägen. Da das menschliche Gehirn so organisiert ist, dass blitzschnell nach Mustern und Einordnungen gesucht wird, das Ganze unbewusst passiert und Stereotype so wirkungsmächtig sind, dann sind die eigenen Wahrnehmungen, die Funktionsweise von Musterbildungen auch in der Rezeption von Medien noch genauer zu hinterfragen.

Besonders wirkungsvoll sind die unterschiedlichen Stereotypen verbunden mit Status und einem gesellschaftlichen Ranking. Wer wird wie in welcher Funktion und Position dargestellt? Welche Filmrollen mit welchen Positionen und Geschlechtern verbunden? Wo spiegeln sich anhand der Stereotype Machtverhältnisse und gesellschaftliche Positionen wieder? Beispielhaft erläutert der amerikanische Wissenschaftsjournalist Shankar Vedantam In seinem Buch „hidden brain“ anhand des unbewussten Einordnen des Gehirns wie Erfahrungen, Bilder und gesellschaftlichen Diskursen geprägt werden.

Vedantam nennt als Beispiel die Prägung durch Bilder von Kindheit an: Blickt ein Kind, egal wo auf der Bild in die Welt, kann es oft folgendes Abbild der Welt in Bildern in den Medien, im Fernsehen oder im Film wahrnehmen: „Die meisten Leute, die in schönen Häusern wohnen, sind weiß. Die meisten Leute im Fernsehen sind weiß, besonders die mit Autorität, Würde und Macht. Die meisten Figuren in Kinderbüchern sind weiß.“  Hier geht es um ein Abbild der Welt, welches gar nicht der Wirklichkeit entspricht.

Besonders wirkungsvoll sind die unterschiedlichen Stereotypen verbunden mit Status und einem gesellschaftlichen Ranking. Wer wird wie in welcher Funktion und Position dargestellt? Welche Filmrollen mit welchen Positionen und Geschlechtern verbunden? Wo spiegeln sich anhand der Stereotype Machtverhältnisse und gesellschaftliche Positionen wieder?

Immer wieder kehrenden Dominanzpositionen einzelner stereotyper Zuschreibungen wie beispielsweise „das männliche Genie“ oder passiver Konstruktionen „die weibliche Hingabe“ fördern stereotype Wahrnehmungen und die Verknüpfung von Fähigkeiten, Eigenschaften, Status und Geschlecht. Dadurch werdendie bestehenden ungleichen Verhältnisse zementiert, statt diese aufgebrochen

Die Verzahnung von Stereotypen, Statuszuweisungen und dominanten Normsetzungen in einer Kultur ist das Einfallstor für Rassismus und Sexismus. 

https://www.zeit.de/2018/05/unterbewusstsein-psychologie-forschung-manipulation/seite-2

Das „männliche Genie“ vergleiche hierzu https://zeitgeschichte-online.de/themen/maennliche-genieformel-und-ihre-irritationen)  

Verwandte Begriffe: Dominanzkultur, Rassismus, Sexismus, Machtverhältnisse