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A
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Ableismus
bezeichnet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen bestimmter Fähigkeiten und die sozialen Vorurteile ihnen gegenüber. Diese Menschen werden dabei durch ihre Einschränkungen charakterisiert und als schwächer und minderwertiger als nicht-behinderte Menschen wahrgenommen.
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bezeichnet die Diskriminierung von und sozialen Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung oder Beeinträchtigungen bestimmter Fähigkeiten. Menschen werden dabei durch ihre Einschränkungen charakterisiert und als schwächer und minderwertiger als nicht-behinderte Menschen wahrgenommen.
Ableismus ist eine Form von ungerechtfertigter Ungleichbehandlung, die aus der negativen Bewertung nicht-normativer körperlicher oder psychischer Merkmale hervorgeht.
„Die radikalste Form von Ableismus war die Euthanasie während des deutschen Nationalsozialismus, bei der Menschen mit Behinderung systematisch ermordet wurden.“
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Agender
Ist eine nichtbinäre Geschlechtsidentität, bei der sich Menschen nicht mit der binären Einteilung in Frau und Mann identifizieren können oder wollen und sich als geschlechtslos verstehen. Agender bedeutet übersetzt “ohne soziales Geschlecht”.
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ist eine nichtbinäre Geschlechtsidentität, bei der sich Menschen nicht mit der binären Einteilung in Frau und Mann identifizieren können oder wollen und sich als geschlechtslos verstehen. Agender bedeutet übersetzt “ohne soziales Geschlecht”.
Für Menschen, die sich als Agender bezeichnen, bedeutet es, dass sie keine Geschlechtsidentität haben oder dass sie Geschlecht nicht als wichtigen Teil ihrer Identität empfinden.
„Nicht-binäre Geschlechtsidentitäten“ (2014). Geschlechtsneutral.
Verwandte Begriffe: Nicht-binäre Geschlechtsidentität Neutrois -
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz AGG
wird umgangssprachlich auch Antidiskriminierungsgesetz genannt und ist ein Gesetz auf Bundesebene, das "Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindern und beseitigen soll".
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wird umgangssprachlich auch Antidiskriminierungsgesetz genannt und ist ein Gesetz auf Bundesebene, das „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindern und beseitigen soll“.
Das Gesetz trat 2006 in Kraft und soll vor allem vor Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf schützen. „Neben einem arbeitsrechtlichen Benachteiligungsverbot sowie seinen Ausnahmeregelungen werden Maßnahmen und Pflichten des Arbeitgebers zum Schutz vor Benachteiligungen sowie Rechte der Beschäftigten und ihre Ansprüche bei Verstößen gegen das Benachteiligungsverbot geregelt.“
Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) (2020).
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Androgyn
Bezeichnet etwas, das sowohl weibliche als auch männliche Merkmale und Charakteristika aufweist (altgriechisch für andos – Mann und gyne – Frau). Dies kann in persönlichen Eigenschaften, Verhalten, körperlichen Merkmalen oder auch Kleidung zum Ausdruck kommen und wird daher oft auf Aussehen und Auftreten bezogen.
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bezeichnet etwas, das sowohl weibliche als auch männliche Merkmale und Charakteristika aufweist (altgriechisch für andos – Mann und gyne – Frau). Dies kann in persönlichen Eigenschaften, Verhalten, körperlichen Merkmalen oder auch Kleidung zum Ausdruck kommen und wird daher oft auf Aussehen und Auftreten bezogen.
Als Geschlechtsidentität bezeichnet androgyn eine Identität, die Weiblichkeit und Männlichkeit mischt oder sich zwischen weiblich und männlich verortet. Dabei werden weibliche und männliche Geschlechtermerkmale vereint.
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Androzentrismus
beschreibt einen Filter, in dem das „Männliche“ oder der Mann als Norm begriffen wird. Diese Kritik definiert Frauen*, das weibliche nicht als untergeordnet, sondern als das andere. Es handelt sich dabei um eine Form des subtilen Sexismus, da unter der Beschreibung “Mensch” das Männliche gemeint ist und als die Norm bestimmt wird.
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beschreibt eine Normsetzung, die das „Männliche“ oder den Mann als Maßstab für alle Menschen begreift. Das „Weibliche“ bzw. die Frau gilt danach als Abweichung von dieser Norm. Es handelt sich um eine Form des subtilen Sexismus, da unter der Beschreibung “Mensch” das Männliche gemeint ist und als die Norm bestimmend.
Die Bezeichnung „Androzentrismus“ wurde 1911 erstmals von Charlotte Perkins Gilman, US-amerikanische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin, in ihrem Buch „The Man-Made World or Our Androcentric Culture“ definiert und verwendet. (Gilman, 1911)
In den 1980er Jahren war der Begriff Androzentrismus verstärkt im Kanon der feministischen Kritik verankert und ist bis heute ein Bestandteil der kritischen Auseinandersetzung in unterschiedlichen Disziplinen. Der Ansatz des Androzentrismus führte auch dazu, die Forschungsperspektiven der Wissenschaft zu hinterfragen und die üblichen Fragestellungen durch diese Analyse zu erweitern.
Androzentrismus in der Forschung kann bedeuten, dass Interessen und Perspektiven vorrangig männlich motiviert sind und als Maßstab angesehen werden. Dies führt zu einem Gender Bias, der für Frauen* schädlich sein kann, z.B. wenn Medikamente ausschließlich an Männern getestet werden.
In den Medien kann der Ansatz des Androzentrismus als Analysekategorie dazu führen, dass das Storytelling, die Art und Weise, wie Geschichten erzählt werden, und auch die Setzung der Protagonist*innen anhand der Norm des „Männlichen“ als kritisch aufgezeigt wird.
Quellen & Anmerkungen
Anmerkung: Wissensproduktion ist nicht aus den vorherrschenden kontextual bedingten kulturellen Einschlüssen und den Machtverhältnissen zu trennen, in der feministischen Wissenschaftskritik wird diesbezüglich von situierten Wissen gesprochen, vergl. hierzu Singer, Mona „ Feministische Wissenschaftskritik, Epistemologie: Voraussetzungen, Positionen, Perspektiven in Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung, Theorien, Methoden, Empirie, Editor Ruth BeckerBeate Kortendiek VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008
Gender Kompetenz Zetrum – Forschung: Gender Bias (2010)
„The man-made world, or, Our androcentric culture“ Charlotte Perkins Gilman; Charlton Company,; Co-Operative Press (New York, N.Y.),; Cairns Collection of American Women Writers.New York : Charlton Company, New York City : Printed by the Co-Operative Press 1911
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Antidiskriminierung
bezeichnet das aktive Vorgehen gegen jegliche diskriminierende Form wie Ungleichbehandlung, Benachteiligung und Ausgrenzung. Basierend auf den Grundrechten des Menschen auf Chancengleichheit und Gleichberechtigung werden gezielt Maßnahmen zum Schutz und zur Sensibilisierung dieser eingesetzt.
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bezeichnet das aktive Vorgehen gegen jegliche Form der Diskriminierung wie Ungleichbehandlung, Benachteiligung und Ausgrenzung. Basierend auf den Grundrechten des Menschen auf Chancengleichheit und Gleichberechtigung werden gezielt Maßnahmen zum Schutz und zur Sensibilisierung dieser Grundrechte eingesetzt. Darunter fallen beispielsweise das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), Quotenregelungen, Beratungs- und Unterstützungsangebote oder öffentliche Antidiskriminierungs- und Empowerment-Kampagnen.
Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien: Gender Kompetenz Zentrum – Antidiskriminierung
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Antifeminismus
umfasst verschiedene gesellschaftliche Strömungen, die sich gegen Feminismus, Frauenbewegungen, Geschlechtergleichheit oder das Konzept "Gender“ richten. Dabei richtet sich die ablehnende Haltung der Anti-Feminist*innen gegen die politische oder gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter, organisierte Bewegungen zur Durchsetzung dieser Gleichstellung oder gegen Selbstbestimmung und sexuelle Vielfalt.
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umfasst verschiedene gesellschaftliche Strömungen, die sich gegen Feminismus, Frauenbewegungen, Geschlechtergleichheit oder das Konzept „Gender“ richten. Dabei richtet sich die ablehnende Haltung der Anti-Feminist*innen gegen die politische oder gesellschaftliche Gleichstellung der Geschlechter, gegen organisierte Bewegungen zur Durchsetzung dieser Gleichstellung oder gegen Selbstbestimmung und sexuelle Vielfalt.
Antifeminismus unterscheidet sich von konservativen Strömungen dadurch, dass seine Forderungen durch Individuen, Parteien oder andere Gruppierungen aktiv vertreten werden und auf eine Mobilisierung weiterer Kräfte zur Bekämpfung von Feminismus abzielen. Beleidigende Äußerungen, Streuung von Falschinformationen und Einstufung von Geschlechterforschung als unwissenschaftlich sind zentrale Methoden und Inhalte von Antifeminist*innen.
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Antisemitismus
„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“ (Auszug aus der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, wurde 09.17 vom Bundestag als Definition übernommen)
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„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“ (Auszug aus der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, wurde 09.17 vom Bundestag als Definition übernommen)
Antisemitismus ist ein im 19. Jahrhundert in Deutschland geprägter Begriff, wobei Judenfeindlichkeit eine sehr viel längere Geschichte hat. In der Öffentlichkeit nimmt man Antisemitismus heute vor allem bei rechtsradikalen und muslimisch-sozialisierten Gruppen wahr, man findet ihn aber auch in allen anderen Gesellschaftsschichten und politischen Gruppen.
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Archetyp
Der Begriff des Archetypen geht zurück in die griechische Antike und setzt sich aus dem Altgriechischen Begriff ἀρχή arché “Beginn”, “Anfang” und τύπος typos‚ “Vorbild”, “Skizze” zusammen. Der Begriff philosophischen Ursprungs heisst sinnbildlich frei übersetzt „Uridee“ oder “Urbild”.
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Der Begriff des Archetypen geht zurück bis in die griechische Antike. Er ist philosophischen Ursprungs und heißt sinnbildlich frei übersetzt „Ur-Idee“ oder Urbild und kann als Ursprung, als etwas Tiergehendes, eine Uridee übersetzt werden, ohne weiter in die philosophische Ideenlehre hineinzugehen. Die Beschäftigung damit zieht sich wie ein roter Faden durch die Philosophie-Geschichte und später durch die Psychologie.
C.G. Jung hat sich in der Psychologie mit kollektiven Mustern, der Musterbildung auseinandergesetzt und dadurch verschiedene Archetypen als Grundmuster definiert: „Archetypen sind nach C. G. Jung kollektiv-unbewusste Strukturen, die sich als Niederschlag von Erfahrungen gebildet haben, die der Mensch im Laufe seiner Gattungsgeschichte in gleichbleibender Form wiederholt gemacht hat. Anschaulich ausgedrückt finden sich archetypische Motive (z.B. Kampf mit dem Bösen, Suche nach Erlösung, Beziehung zu Vater/Mutter etc.) in den Mythen und Märchen der Weltliteratur, in den Religionen, aber auch in individuellen Träumen, Phantasien oder Wahnbildungen. In der Psychologie Jungs hat die Auseinandersetzung mit dem eigenen kollektiv-archetypischen Erbe eine zentrale Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen (Individuation).“ Metzler Philosophie Lexikon; Archetyp
Archetypen im Film
docken an diesen Urtyp an und ermöglichen eine tiefe und vielschichtige Entwicklung von Charakteren und Erzählungen. Eine der bekanntesten Methoden der „Plotentwicklung“ ist die „Heldenreise“. Heute würden wir eher von „Held*innenreise“ sprechen. Diese findet sich in Star Wars ebenso wie in Harry Potter wieder. Interessant an diesen archetypischen Mustern ist die Geschlechterperspektive. Es stellt sich die Frage, ob und wie stereotyp Rollen gestalten werden: Finden sich klischeehafte Einschreibungen im Plot wieder, oder werden Heldinnen genauso vielschichtig wie Helden dargestellt?
Oft werden beispielsweise bei der Darstellung von Kriminalität kulturell tief verwurzelte Bilder von einem „männlichen Täter oder Beschützer“ und stereotype Vorstellungen von Frauen oder Kindern als „Opfer“ untermauert: Männliche Bösewichte treffen auf männliche Beschützer. Beispiele finden sich zahlreich in Film und Fernsehen wie bei Superman, Dirty Harry, Batman oder Schimanski. (Kersten, S.228)
Verwandte Begriffe: Stereotype -
Asexualität
Bezeichnet eine sexuelle Orientierung, bei der Menschen keine sexuelle Anziehung verspüren oder bei der andere Menschen nur bedingt als anziehend empfunden werden. Dabei wird jede Person, die sich selbst als asexuell empfindet, auch als solche bezeichnet. Das Spektrum der Asexualität kann verschieden ausgeprägt sein und es gibt asexuelle Menschen, die Sex haben. Asexualität bedeutet nicht das gleiche wie Abstinenz oder Zölibat und ist keine bewusste Entscheidung, sexuell enthaltsam leben zu wollen.
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bezeichnet eine sexuelle Orientierung, bei der Menschen keine sexuelle Anziehung verspüren oder bei der andere Menschen nur bedingt als anziehend empfunden werden. Dabei wird jede Person, die sich selbst als asexuell empfindet, auch als solche bezeichnet. Das Spektrum der Asexualität kann verschieden ausgeprägt sein und es gibt asexuelle Menschen, die Sex haben. Asexualität bedeutet nicht das gleiche wie Abstinenz oder Zölibat und ist keine bewusste Entscheidung, sexuell enthaltsam leben zu wollen.
Sandoval, Lucia (2019). Asexuell: Eine Definition des Begriffs. CHIP
Gül, Azur (2020). Asexualität – Wenn Sex wirklich zur Nebensache wird. Monda-Magazin.
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Ableismus
bezeichnet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen bestimmter Fähigkeiten und die sozialen Vorurteile ihnen gegenüber. Diese Menschen werden dabei durch ihre Einschränkungen charakterisiert und als schwächer und minderwertiger als nicht-behinderte Menschen wahrgenommen.
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B
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Bechdel-Wallace-Test
Der Bechdel-Wallace-Test gilt als Methode, um die Repräsentation von Frauen im Film zu messen. Er geht aus dem Comic “Dykes to Watch Out For” der US-Amerikanischen Comiczeichnerin Alice Bechdel von 1985 hervor.
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Der Bechdel-Wallace-Test (auch bekannt als Bechdel-Test) gilt als Methode, um die Repräsentation von Frauen im Film zu messen. Er geht aus dem Comic “Dykes to Watch Out For” der US-Amerikanischen Comiczeichnerin Alice Bechdel von 1985 hervor. Darin ließ sie eine ihrer Figuren erklären, dass diese nur Filme schaue, die die folgenden Kriterien erfüllen:
Es gibt mindestens zwei Frauenrollen;
Die beide miteinander sprechen;
Und zwar über etwas anderes als einen Mann.Die Idee aus dem Comic wurde in die Filmkritik übernommen und wird bis heute genutzt. Wenn ein Film alle drei Kriterien erfüllt, hat er den Bechdel-Wallace-Test bestanden. Der Test wurde im Laufe der Zeit um das Kriterium, dass die Frauenrollen Namen haben, erweitert.
„Bechdel Test“ Wikipedia.org (2020)
„Was ist eigentlich der Bechdel-Test und was hält Frau Bechdel davon?“ Zett. de (2015)
Verwandte Begriffe: Androzentrismus -
Binäre Geschlechterordnung
Basiert auf der Annahme, dass es nur zwei eindeutig zugeordnete Geschlechter gibt - das Männliche und das Weibliche (bina, Lateinisch für “doppelt”, “paarweise”). Das biologische Geschlecht eines Menschen bestimmt dabei die Zugehörigkeit zu einem der beiden Geschlechtsidentitäten.
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basiert auf der Annahme, dass es nur zwei eindeutig zugeordnete Geschlechter gibt – das Männliche und das Weibliche (bina, Lateinisch für “doppelt”, “paarweise”). Das biologische Geschlecht eines Menschen bestimmt dabei die Zugehörigkeit zu einem der beiden Geschlechtsidentitäten.
Die binäre Geschlechterordnung führt zu unterschiedlichen Rollenverständnissen der beiden Geschlechter beispielsweise in Bezug auf Arbeit, Macht und Einfluss. Sie beeinflusst unser tägliches Leben, was sich konkret z.B. daran zeigt, wie wir unsere Umwelt gestalten, wie wir Sportteams einteilen oder Kleidung produzieren, die auf zwei Geschlechter ausgerichtet ist (Herren- und Damenmode). Andere Geschlechtsidentitäten werden dabei ausgeschlossen oder nicht berücksichtigt. Obwohl im Grundgesetz die Gleichheitsnorm verankert ist, gibt es eine soziale Ungleichheit zum Nachteil von Frauen und Trans*-Menschen.
Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW (Hrsg.)(2019): binäres Geschlechtermodell.
Verwandte Begriffe: Biologisches Geschlecht Cis/Cis-Frau/Cis-Mann -
Biologisches Geschlecht
bezeichnet das, was anhand der physiologischen und anatomischen Geschlechterunterschiede, also anhand von Körpermerkmalen erkannt werden kann. Es bezieht sich auf körperliche Geschlechtsunterschiede wie Chromosomensätze, Fortpflanzungsorgane und Hormone, die im Allgemeinen mit Männern und Frauen in Verbindung gebracht werden.
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bezeichnet das, was anhand der physiologischen und anatomischen Geschlechterunterschiede, also anhand von Körpermerkmalen erkannt werden kann. Es bezieht sich auf körperliche Geschlechtsunterschiede wie Chromosomensätze, Fortpflanzungsorgane und Hormone, die im Allgemeinen mit Männern und Frauen in Verbindung gebracht werden.
Das biologische Geschlecht eines Menschen kann weiblich, männlich oder Intersex sein, was bedeutet, dass das biologische Geschlecht nicht eindeutig definiert ist. Die Geschlechtsidentität eines Menschen wird nicht durch das biologische Geschlecht bestimmt.
„Das biologische Geschlecht („Sex“)“ (2020). GenderMed Wiki, Universität Münster
Verwandte Begriffe: Binäre Geschlechterordnung Cis/Cis-Frau/Cis-Mann Gender
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Bechdel-Wallace-Test
Der Bechdel-Wallace-Test gilt als Methode, um die Repräsentation von Frauen im Film zu messen. Er geht aus dem Comic “Dykes to Watch Out For” der US-Amerikanischen Comiczeichnerin Alice Bechdel von 1985 hervor.
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C
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Cis / Cis-Frau / Cis-Mann
sind Menschen, bei denen das biologische Geschlecht mit dem Geschlecht übereinstimmt, mit dem sie sich identifizieren. Wurde bei der Geburt das biologische Geschlecht als weiblich festgestellt und dieser Mensch identifiziert auch sich als weiblich, dann handelt es sich um eine Cis-Frau. Entsprechend handelt es sich bei einem Mann um einen Cis-Mann.
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sind Menschen, bei denen das biologische Geschlecht mit dem Geschlecht übereinstimmt, mit dem sie sich identifizieren. Wurde bei der Geburt das biologische Geschlecht als weiblich festgestellt und dieser Mensch empfindet sich sich als weiblich, dann handelt es sich um eine Cis-Frau. Entsprechend handelt es sich bei einem Mann um einen Cis-Mann.
Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW (Hrsg.) (2019): cis.
Verwandte Begriffe: Binäre Geschlechterordnung Biologisches Geschlecht -
Critical Whiteness
wird als "Kritisches Weißsein" übersetzt und beschreibt den politischen Ansatz, die Figur des Weißen in der Gesellschaft und im wissenschaftlichen Diskurs wahrnehmbar zu machen. Damit soll die Rolle des Weißen als zentrale, normstiftende Figur kritisch hinterfragt und die unausgesprochene Annahme von Weißsein als Norm aufgehoben werden.
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wird als „Kritisches Weißsein“ übersetzt und beschreibt den politischen Ansatz, die Figur des Weißen in der Gesellschaft und im wissenschaftlichen Diskurs wahrnehmbar zu machen. Damit soll die Rolle des Weißen als zentrale, normstiftende Figur kritisch hinterfragt und die unausgesprochene Annahme von Weißsein als Norm aufgehoben werden.
Diskurse zu Critical Whiteness entwickelten sich erstmals in den USA der 1990er Jahre und gehen auf die US-amerikanische Geschichte der Sklaverei und die Freiheitskämpfe für Gleichberechtigung und gegen Rassismus afrikanischstämmiger Sklaven und deren nachfolgenden Generationen zurück. Die kritische Weißenforschung in Deutschland entwickelte sich innerhalb der letzten 10 Jahre und bezieht sich vor allem auf die kritische Auseinandersetzung mit „weißen“ Denkmustern und „Skinnhead Rassismus“.
Millay Hyatt (Deutschlandfunk): Critical Whiteness – Weißsein als Privileg (2015).
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Cross Dressing
setzt sich aus den beiden englischen Wörtern cross für „kreuzen“ und dress für „Bekleidung“ zusammen und bedeutet das Tragen von Kleidung, die typischerweise nicht zum eigenen Geschlecht, sondern zu dem des jeweilig anderen Geschlechts passt.
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setzt sich aus den beiden englischen Wörtern cross für „kreuzen“ und dress für „Bekleidung“ zusammen und bedeutet das Tragen von Kleidung, die typischerweise nicht zum eigenen Geschlecht, sondern zu dem des jeweilig anderen Geschlechts passt.
Den Begriff Cross Dressing gibt es seit Anfang der 70er Jahre. Er wurde anfangs von heterosexuellen Cross Dressern benutzt, um die öffentliche Gleichsetzung von Transvestitismus und Schwulsein zu beenden. Cross Dressing ist eine Performance, die nicht zwangsläufig ausdrückt, dass der Cross Dresser eine Trans* Identität hat. Es gibt aber viele Transgender, die durch eine Form des Cross Dressing ihre Geschlechtsidentität ausdrücken.
„#Crossdressing“ (2020). FUMA Fachstelle für Gender & Diversity, NRW.
Verwandte Begriffe: Transidentität Transsexualität
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Cis / Cis-Frau / Cis-Mann
sind Menschen, bei denen das biologische Geschlecht mit dem Geschlecht übereinstimmt, mit dem sie sich identifizieren. Wurde bei der Geburt das biologische Geschlecht als weiblich festgestellt und dieser Mensch identifiziert auch sich als weiblich, dann handelt es sich um eine Cis-Frau. Entsprechend handelt es sich bei einem Mann um einen Cis-Mann.
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D
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Divers
Bezeichnet neben männlich und weiblich ein drittes Geschlecht. In Deutschland und Österreich besteht seit Ende 2018 die Möglichkeit im Geburtenregister beim Geschlechtseintrag neben männlich und weiblich als drittes Geschlecht divers eintragen zu lassen.
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bezeichnet neben männlich und weiblich ein drittes Geschlecht. In Deutschland und Österreich besteht seit Ende 2018 die Möglichkeit im Geburtenregister beim Geschlechtseintrag neben männlich und weiblich als drittes Geschlecht divers eintragen zu lassen. Dies gilt für Intersexuelle, intergeschlechtliche oder Inter*-Personen, deren biologisches Geschlecht nicht eindeutig als weiblich oder männlich zugeordnet werden kann. Menschen, die sich z.B. keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder die das Gefühl haben im falschen Körper zu leben, benötigen für den Eintrag ein Attest oder eine eidesstattliche Erklärung. Das wird kritisiert, da die Geschlechtsidentität nicht nur vom biologischen Geschlecht bestimmt wird, sondern auch vom eigenen Empfinden. Es gibt daher die Forderung, dass jeder über sein Geschlecht selbst entscheiden darf.
Heidenreich, Ulrike (2018). Männlich, weiblich, divers – Vielfalt ist normal. Süddeutsche Zeitung.
„Mann, Frau, Divers – Die „Dritte Option“ und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. (2019). Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
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Diversität
Diversität ist lateinischen Ursprungs (diversitas) und bedeutet übersetzt Vielfalt oder auch Vielfältigkeiten. Der Begriff ist im sozialwissenschaftlichen Diskurs fest verankert und auch mittlerweile in den meisten Bereichen der Gesellschaft und in der Alltagssprache vieler Menschen angekommen.
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Diversität ist lateinischen Ursprungs (diversitas) und bedeutet übersetzt Vielfalt oder auch Vielfältigkeiten. Der Begriff ist im sozialwissenschaftlichen Diskurs fest verankert und auch mittlerweile in den meisten Bereichen der Gesellschaft und in der Alltagssprache vieler Menschen angekommen.
Diversität bezieht sich auf strukturelle, soziale und individuelle Unterschiede wie auch Gemeinsamkeiten von Menschen. Mit dem Begriff Diversität werden der Unterschied wie das Gemeinsame als etwas Wertvolles definiert.
Es gibt sogenannte Kerndimensionen, oder „Diversity Dimensionen“ wie Alter, Geschlecht, Religion, ethnische Herkunft, sexuelle Identität, Gesundheit/Krankheit sowie der ökonomische Status. (Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Diversity)
Menschen sind viel differenzierter als dass sie ausschließlich ihr Geschlecht, ihre ethnische Zugehörigkeit oder ihre sexuelle Orientierung repräsentieren oder sich nur einer einzelnen Kategorie zuordnen zu lassen.
Gleichwohl gibt es historisch gewachsene Differenzierungen, die den Status der einzelnen Dimension unterschiedlich bewerten, was zu historisch gewachsenen Hierarchisierungen und eingeschriebenen Machtverhältnissen geführt hat. Beispielsweise wurde den Frauen* jahrhundertelang der Zugang zu Bildungseinrichtungen verwehrt, weil mit dem weiblichen Geschlecht ein gesellschaftlicher Status verbunden wurde, der angeblich keinen Platz an Universitäten hatte.
Viele historisch gewachsene Unterschiede, die an den unterschiedlichen Dimensionen festgemacht werden, existieren noch immer. Da ist es wichtig, auf eine Veränderung hinzuwirken.
Diversität in den Medien
Die Medien spielen bei der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Wertigkeit von Diversität eine entscheidende Rolle. Dementsprechend ist die Art und Weise der Darstellung, der Rollenbesetzung, des Geschichten erzählen oder beispielsweise auch die Aufarbeitung und Darstellung von historischen Ereignissen in Dokumentationen immer aus der Perspektive der Diversität zu hinterfragen. Welche Charaktere spielen eine Rolle, wie sind diese Rollen besetzt? Wird die Unterschiedlichkeit der Charaktere sichtbar? Welche Lebenswirklichkeiten werden abgebildet und wie findet eine Normsetzung statt. Diese Fragen sollten in der Produktion wie auch in der Wahrnehmung von Medien immer eine Rolle spielen.
Dominanzkultur
,Intersektionalität
,Machtverhältnisse
,Status
Verwandte Begriffe: Diversität Divers -
Doing Gender
Doing gender ist ein Begriff, der aus der Geschlechterforschung stammt. In doing gender wird Geschlecht nicht als natürliches oder erworbenes Personenmerkmal gesehen, sondern als durch Zuschreibung hergestelltes oder mittels sozialer Interaktion hervorgebrachtes Geschlecht verstanden.
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Doing gender ist ein Begriff, der aus der Geschlechterforschung stammt. In doing gender wird Geschlecht nicht als natürliches oder erworbenes Personenmerkmal gesehen, sondern als durch Zuschreibung hergestelltes oder mittels sozialer Interaktion hervorgebrachtes Geschlecht verstanden.
Der wissenschaftliche Ursprung kommt aus der Soziologie, der Ethnomethodologie. Der Begriff und der dahinter stehende Ansatz wurde 1987 durch einen gleichnamigen Artikel von Candace West und Don Zimmermann allgemeiner bekannt und gehört mittlerweile in den Kanon der Gender Studies.
West, Candace & Zimmerman, Don H. (1987). Doing gender. Gender & Society, 1 (2), S. 125–151. https://doi.org/10.1177/0891243287001002002
Verwandte Begriffe: Binäre Geschlechterordnung Geschlechtsidentität -
Dominanzkultur
Der Begriff Dominanzkultur ist eine Definition von Birgit Rommelpacher, Psychologin und Pädagogin. (* 1945 in; † 2015)
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Der Begriff Dominanzkultur ist eine Definition von Birgit Rommelpacher, Psychologin und Pädagogin. (* 1945 in; † 2015)
Sie hat in ihrer wissenschaftlichen Arbeit Zeit ihres Lebens zu struktureller Diskriminierung geforscht und Mitte der 1990er Jahre den Begriff der Dominanzkultur geprägt. Dabei handelt es sich um die theoretische Grundlage zur Erforschung von strukturellen Ein – und Ausschlüssen anhand von dominanten kulturell bedingter Normsetzungen.
„Kultur ist dabei u. a. auch als ein Medium zu begreifen, mit dem symbolische Grenzen gezogen werden und das den Menschen „ihre“ Position in der Gesellschaft zuweist. Denn über Kultur wird auch festgestellt, wer in der Norm lebt und sie repräsentiert und wer von ihr abweicht“ (Rommelspacher, 2006)
Verwandte Begriffe: Diversität Critical Whiteness Macht und Status
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Divers
Bezeichnet neben männlich und weiblich ein drittes Geschlecht. In Deutschland und Österreich besteht seit Ende 2018 die Möglichkeit im Geburtenregister beim Geschlechtseintrag neben männlich und weiblich als drittes Geschlecht divers eintragen zu lassen.
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E
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Emanzipation
stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Freilassung". Emanzipation bezeichnet einen Prozess der Befreiung aus Abhängigkeit und Unmündigkeit oder die Verwirklichung von Selbstbestimmung, was in demokratischen Gesellschaften als zentrales Ziel gilt. Der Befreiungsprozess kann sowohl von Individuen als auch von Gruppen, die Unterdrückung erfahren, durchlaufen werden.
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stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Freilassung“. Emanzipation bezeichnet einen Prozess der Befreiung aus Abhängigkeit und Unmündigkeit oder die Verwirklichung von Selbstbestimmung, was in demokratischen Gesellschaften als zentrales Ziel gilt. Der Befreiungsprozess kann sowohl von Individuen als auch von Gruppen, die Unterdrückung erfahren, durchlaufen werden.
Alltagssprachlich wird der Begriff mit der Befreiung der Frau, also der Frauenemanzipation, gleichgesetzt.
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Empowerment
stammt aus dem Englischen und bedeutet "Ermächtigung". Es bedeutet, dass gesellschaftlich benachteiligte Gruppe oder Personen darin unterstützt und ermutigt werden, ein selbstbestimmteres Leben zu führen. Dies geschieht durch gezielte Ressourcenvermittlung, wie beispielsweise Qualifikations- oder Weiterbildungsangebote. Die Empowerment-Strategien zielen darauf ab, den durch Diskriminierungserfahrungen verschuldeten Zustand von Machtlosigkeit, Resignation und Hoffnungslosigkeit zu überwinden und Selbstermächtigung zu erlangen.
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stammt aus dem Englischen und bedeutet „Ermächtigung“. Es bedeutet, dass gesellschaftlich benachteiligte Gruppen oder Personen darin unterstützt und ermutigt werden, ein selbstbestimmteres Leben zu führen. Dies geschieht durch gezielte Ressourcenvermittlung, wie beispielsweise Qualifikations- oder Weiterbildungsangebote. Die Empowerment-Strategien zielen darauf ab, den durch Diskriminierungserfahrungen verschuldeten Zustand von Machtlosigkeit, Resignation und Hoffnungslosigkeit zu überwinden und Selbstermächtigung zu erlangen.
Interessensvertretung Selbstbestimmt Leben e.V.: Online-Handbuch Empowerment.
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Exotisierung
ist eine Form von Diskriminierung, bei der durch Stereotypisierung und Hierarchisierung von sozialen Gruppen bestimmte Vorstellungen konstruiert und manifestiert werden. Der vor allem kulturwissenschaftlich geprägte Begriff bezeichnet den Prozess, bei dem das Konstrukt des „Anderen“ oder „Fremden“ als faszinierend und exotisch und damit vermeintlich positiv aufgeladen wird. Diese exotischen Zuschreibungen basieren dabei auf rassistischen, sexistischen oder antisemitischen Denkmustern.
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ist eine Form von Diskriminierung, bei der durch Stereotypisierung und Hierarchisierung von sozialen Gruppen bestimmte Vorstellungen konstruiert und manifestiert werden. Der vor allem kulturwissenschaftlich geprägte Begriff bezeichnet den Prozess, bei dem das Konstrukt des „Anderen“ oder „Fremden“ als faszinierend und exotisch und damit vermeintlich positiv aufgeladen wird. Diese exotischen Zuschreibungen basieren dabei auf rassistischen, sexistischen oder antisemitischen Denkmustern.
Ausgehend vom westlichen Individuum dient Exotisierung zur Abgrenzung und Versicherung der eigenen Identität sowie zur Überschreitung von Grenzen und Konventionen der gesellschaftlichen Ordnung. Beispiele dafür sind die romantisierenden Darstellungen des Orient in „Geschichten von 1001 Nacht“ oder die in Reisewerbungen weit verbreitete Darstellung vom wilden Afrika als Reiseziel für Abenteurer*innen.
Der ideologische Gehalt der Exotisierung wird als Exotismus bezeichnet und ist eine Spielart des Rassismus.
Chandra-Milena Danielzik & Daniel Bendix (Freiburg-Postkolonial.de): Exotismus. (2010).
Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V.: Glossar (2020).
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Emanzipation
stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Freilassung". Emanzipation bezeichnet einen Prozess der Befreiung aus Abhängigkeit und Unmündigkeit oder die Verwirklichung von Selbstbestimmung, was in demokratischen Gesellschaften als zentrales Ziel gilt. Der Befreiungsprozess kann sowohl von Individuen als auch von Gruppen, die Unterdrückung erfahren, durchlaufen werden.
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F
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Female Gaze
Der Begriff des Female Gaze steht zunächst für die Sichtbarmachung der diskriminierenden Zustände, die durch den Male Gaze verursacht werden. Er versteht sich als politische Agenda, die die Stereotypisierung der Frau vor und hinter der Kamera sowie als Zuschauerin aufzubrechen will.
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steht zunächst für die Sichtbarmachung der diskriminierenden Zustände, die durch den Male Gaze verursacht werden. Er versteht sich als politische Agenda, die die Stereotypisierung der Frau vor und hinter der Kamera sowie als Zuschauerin aufbrechen will.
Der Female Gaze ist ein Konzept, dass sich an den Begriff des Male Gaze anlehnt. (Der Begriff des Male Gaze, der erstmalig 1975 von der Filmtheoretikerin Laura Mulvey geprägt wurde, beschreibt die Vorherrschaft der männlichen Perspektive, die sich durch alle Ebenen des Films zieht und sie grundlegend beeinflusst: die Filmproduktion, die Charaktere vor der Kamera und die Filmrezeption. Dabei versteht sich das Konzept des Female Gaze ausdrücklich nicht als umgekehrtes Gegenstück des Male Gaze.
Der Female Gaze ist eine sich wandelnde Art der Kritik, die auf alle Ebenen des Films angewandt werden kann. Beispielsweise kann durch den Female Gaze, das Ausleben oder Darstellen toxischer Männlichkeit hinterfragt oder auf die oft eindimensionale Darstellung von Weiblichkeit hinweisen werden.
Jill Soloway, US-amerikanischer Filmemacherin, unterteilt den Auftrag und Wirkungsraum des Female Gaze in drei Bereiche.
I. Hinter der Kamera oder die fühlende Kamera: der weibliche Körper wird von seiner Objektivierung durch eine empfindsame Kamera befreit. Die Kamera sieht nicht nur zu, sondern sie fühlt mit und überträgt so das Gefilmte auf eindringliche Art und Weise auf das Publikum. Am Set sind Gefühle, Körper & Empfindsamkeit den materiellen und zeitlichen Ressourcen übergeordnet
II. Vor der Kamera oder die Heldinnen-Geschichte: “The gazed gaze” – der reflektierte Blick der Charaktere und ihr Bewusstsein darüber, was ihre Darstellung im Film mit der Welt macht, die sie sehen wird. Kreisendes Geschichtenerzählen, dass sich aus dem subjektiven Bewusstsein entwickelt.
III. Der spiegelnde und auffordernde Blick oder “I see you seeing me”: Der Female Gaze fordert sozio-politische Gerechtigkeit und schafft dies, indem er Filmgeschichten als Privileg-Genaratoren und Empathie-Apparate begreift. Der Female Gaze wird zum politischen Werkzeug, dass einen bewussten und kritischen Blick von den Zuschauer*innen fördert.
Masterclass TIFF: Jill Soloway on The Female Gaze (YouTube, 2016).
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Filmkritik und Sexismus
Sexistische Einschreibungen wie Geschlechterrollen, die stereotype Fähigkeiten zu- und absprechen, sind in der Filmkritik bzw. Bewertung kritisch zu hinterfragen.
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Wer entscheidet welcher Film gut ist? Spielt das Geschlecht der Kritiker*innen eine Rolle? Wenn ja welche?
Ist ein Film gut oder schlecht, und wer entscheidet das? Es sind die Zuschauer*innen im Kino oder zuhause, und die Filmkritik. Hier macht es einen Unterschied, ob Männer oder Frauen Filme beurteilen. Zu diesem Ergebnis kam die Untersuchung „Thumbs down: Film Critics and Gender, and Why it Matters“, die vom Zentrum für Studien über Frauen in Fernsehen und Film der San Diego State University durchgeführt wurde.
„Während 74 Prozent der Kritikerinnen die Filme ihrer Geschlechtsgenossinnen positiv bewerteten, vergaben nur 62 Prozent der Männer ein Lob für Filme, die von Frauen gemacht waren. Auch sprachlich gab es Geschlechterunterschiede in den Filmkritiken. So nannten Frauen häufiger den Namen der Filmregisseurin und verwendeten weitaus mehr positive Beschreibungen für deren Professionalität und Vorgehensweise als ihre männlichen Kollegen.“ (www.jetzt.de) Stereotype und auch subtiler Sexismus haben eine Auswirkung auf die Art und Weise, wie Filme wahrgenommen und bewertet werden. Zahlreiche Studien, auch aus anderen Bereichen der Bewertung, haben in den letzten Jahrzehnten herausgearbeitet, dass gleiche Kompetenzen und Leistungen je nach Geschlecht unterschiedlich beurteilt werden. Sexistische Einschreibungen wie Geschlechterrollen, die stereotype Fähigkeiten zu- und absprechen, sind in der Filmkritik bzw. Bewertung kritisch zu hinterfragen.
Thumbs Down 2018: Film Critics and Gender, and Why It Mattersby Martha M. Lauzen, Ph.D https://womenintvfilm.sdsu.edu/wp-content/uploads/2018/07/2018_Thumbs_Down_Report.pdf
Verwandte Begriffe: Dominanzkultur Sexismus Stereotype in den Medien Unconscious Bias
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Female Gaze
Der Begriff des Female Gaze steht zunächst für die Sichtbarmachung der diskriminierenden Zustände, die durch den Male Gaze verursacht werden. Er versteht sich als politische Agenda, die die Stereotypisierung der Frau vor und hinter der Kamera sowie als Zuschauerin aufzubrechen will.
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G
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Gender
Ist ein englischer Begriff, der im Deutschen auch als soziales Geschlecht bezeichnet wird. Gender beschreibt die soziale und kulturelle Dimension eines Geschlechts und beinhaltet das Rollenverständnis, die Erwartungen, die Werte und Pflichten, die einem Geschlecht zugeschrieben werden. Es bezeichnet aber auch das erlernte Verhalten.
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ist ein englischer Begriff, der im Deutschen auch als soziales Geschlecht bezeichnet wird. Gender beschreibt die soziale und kulturelle Dimension eines Geschlechts und beinhaltet das Rollenverständnis, die Erwartungen, die Werte und Pflichten, die einem Geschlecht zugeschrieben werden. Es bezeichnet aber auch das erlernte Verhalten.
Das, was in einer Gesellschaft für ein bestimmtes Geschlecht als “normal” angesehen wird, ist dabei abhängig von den in einer Gesellschaft vorherrschenden Vorstellungen und Normen. Das soziale Geschlecht eines Menschen ist geprägt von der Kultur und der historischen Entwicklung der jeweiligen Gesellschaft und kann sich im gesellschaftlichen Wandel verändern.
Verwandte Begriffe: Biologisches Geschlecht Nicht-binäre Geschlechtsidentität Binäre Geschlechterordnung -
Gender Bias
Kann man auch als geschlechtsbezogene Verzerrungseffekte übersetzen und basiert auf einer nicht ausreichenden Berücksichtigung von Geschlecht. Gender Bias kann durch Formulierungen, gedankliche Annahmen oder statistische Fehler entstehen und unser Wissen und unsere Wahrnehmung beeinträchtigen.
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kann auch als geschlechtsbezogene Verzerrungseffekte übersetzt werden und basiert auf einer nicht ausreichenden Berücksichtigung von Geschlecht. Gender Bias kann durch Formulierungen, gedankliche Annahmen oder statistische Fehler entstehen und unser Wissen und unsere Wahrnehmung beeinträchtigen. Es gibt verschiedene Ursachen, z.B. wenn zwischen den Geschlechtern nicht unterschieden wird, obwohl es relevante Geschlechterunterschiede gibt. Das trifft beispielsweise im medizinischen oder wissenschaftlichen Kontext zu, wenn in der Forschung vorwiegend Männer als Norm berücksichtigt werden und die Ergebnisse auf alle Menschen angewandt werden. Herzinfarkte werden zum Beispiel bei Frauen häufig später erkannt, weil sie andere Symptome aufweisen als Männer. Eine weitere Ursache kann sein, dass eine Ungleichheit der Geschlechter angenommen wird, obwohl keine besteht, wenn etwa identisches Verhalten und Eigenschaften unterschiedlich untersucht, interpretiert und bewertet werden. Das trifft z.B. zu, wenn das Interesse an Technik bei Jungen positiv und bei Mädchen negativ bewertet wird.
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Gender Pay Gap
Als Gender Pay Gap oder geschlechtsspezifische Lohnlücke wird die prozentuale Differenz zwischen Männer- und Frauenlohn im Verhältnis zum Männerlohn bezeichnet.
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“Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 21 Prozent weniger als Männer, das hat das Statistische Bundesamt berechnet. Als Gender Pay Gap oder geschlechtsspezifische Lohnlücke wird die prozentuale Differenz zwischen Männer- und Frauenlohn im Verhältnis zum Männerlohn bezeichnet.
Ein Teil dieser Lohnlücke lässt sich auf sogenannte strukturelle Unterschiede zurückführen. Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijobs. Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet und sich Frauen und Männer anschaut, die in der gleichen Branche und gleichen Position gleich viel arbeiten, dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent.”
Auszug aus Equalpayday.de: Gender Pay Gap (2020).
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Genderfluid
Ist eine Geschlechtsidentität, bei der das Geschlecht mit der Zeit wechselt. Ein genderfluider Mensch kann sich beispielsweise an einem Tag weiblich fühlen und am nächsten Tag agender. Manche wechseln zwischen klar abgegrenzten binären und nicht-binären Identitäten, während andere nur eine Veränderung fühlen. Wie oft sich die Geschlechtsidentität ändert und zwischen welchen und wie vielen unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten ein genderfluider Mensch wechselt, kann sehr stark variieren und hängt von der jeweiligen Person ab.
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ist eine Geschlechtsidentität, bei der das Geschlecht mit der Zeit wechselt. Ein genderfluider Mensch kann sich beispielsweise an einem Tag weiblich fühlen und am nächsten Tag agender. Manche wechseln zwischen klar abgegrenzten binären und nicht-binären Identitäten, während andere nur eine Veränderung fühlen. Wie oft sich die Geschlechtsidentität ändert und zwischen welchen und wie vielen unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten ein genderfluider Mensch wechselt, kann sehr stark variieren und hängt von der jeweiligen Person ab.
Verwandte Begriffe: Agender Nicht-binäre Geschlechtsidentität Binäre Geschlechterordnung -
Geschlechterrolle
Beschreibt das, was in einer Gesellschaft oder Kultur als typisch oder akzeptabel für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird und beinhaltet Verhaltensweisen, Eigenschaften, Kompetenzen und auch körperliche Merkmale, die einem Geschlecht zugeschrieben werden und als normal gelten.
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beschreibt das, was in einer Gesellschaft oder Kultur als typisch oder akzeptabel für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird und beinhaltet Verhaltensweisen, Eigenschaften, Kompetenzen und auch körperliche Merkmale, die einem Geschlecht zugeschrieben werden und als normal gelten.
„Typisch weiblich“ ist es, sich für Kleidung zu interessieren, Rosa zu mögen und gut kommunizieren zu können. „Typisch männlich“ ist es, sich für Technik zu interessieren, Fußball zu mögen und sich durchzusetzen zu können. Es wird erwartet, dass man die für das jeweilige Geschlecht typischen Dinge mag, sich damit identifiziert und sich der Rolle entsprechend verhält.
Das ist aber nicht immer der Fall, es gibt Männer, die weinen, und Frauen, die Ingenieurinnen werden. Untypisches Rollenverhalten kann dann zu Ablehnung und Diskriminierung führen. Geschlechterrollen betreffen auch nicht-binäre Menschen, wenn beispielsweise ihr Verhalten nicht typisch weiblich oder männlich ist oder wenn sie aufgrund ihres Aussehens als Mann oder Frau angesprochen werden, ohne es zu sein.
Geschlechterrollen sind nicht in allen Kulturen gleich und absolut, betrachtet man die Anforderungen an Frauen und Männer vor 50 Jahren, dann haben sich diese in unserer Gesellschaft verändert.
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Geschlechtsidentität
Ist das individuelle Empfinden und Wissen eines Menschen darüber, welches Geschlecht man hat. Die Geschlechtsidentität kann mit dem biologischen Geschlecht, das bei der Geburt zugewiesen wird, übereinstimmen wie bei Cis-Frauen und Cis-Männern. Sie kann aber auch vom biologischen Geschlecht abweichen wie bei Trans*-Menschen und beispielsweise zwischen weiblich und männlich, außerhalb der binären Einteilung oder auch fließend sein wie z.B. nicht-binär, inter* oder genderfluid. Mit Geschlechtsidentität ist nicht die sexuelle Orientierung gemeint.
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ist das individuelle Empfinden und Wissen eines Menschen darüber, welches Geschlecht man hat. Die Geschlechtsidentität kann mit dem biologischen Geschlecht, das bei der Geburt zugewiesen wird, übereinstimmen wie bei Cis-Frauen und Cis-Männern. Sie kann aber auch vom biologischen Geschlecht abweichen wie bei Trans*-Menschen und beispielsweise zwischen weiblich und männlich, außerhalb der binären Einteilung oder auch fließend sein wie z.B. nicht-binär, inter* oder genderfluid. Mit Geschlechtsidentität ist nicht die sexuelle Orientierung gemeint.
Verwandte Begriffe: Agender Cis/Cis-Frau/Cis-Mann Genderfluid Geschlechterrolle Neutrois Transidentität Transsexualität
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Gender
Ist ein englischer Begriff, der im Deutschen auch als soziales Geschlecht bezeichnet wird. Gender beschreibt die soziale und kulturelle Dimension eines Geschlechts und beinhaltet das Rollenverständnis, die Erwartungen, die Werte und Pflichten, die einem Geschlecht zugeschrieben werden. Es bezeichnet aber auch das erlernte Verhalten.
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H
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Hintergrund Theorie Sexismus in den Medien
Die Frage der Darstellung der Wirklichkeit, dem Umgang der Medien mit gesellschaftlichen Bildern, der Funktion und Einordnung der Wirkungsweise von Medien
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Die Idee zum Sexismus-Lexikon ist durch die jahrelange wissenschaftliche und praktische Arbeit in der Auseinandersetzung mit Sexismus und Stereotypen und deren Auswirkung auf die Präsentation von Geschlechterrollen in den unterschiedlichsten Medien entstanden. Es geht um die Darstellung bzw. den Transfer von Fiktion oder Wirklichkeit durch ein Medium.
Von Anbeginn…war das Bildnis…
Seit Anbeginn haben Menschen in unterschiedlichsten Formen ein „Bildnis“ von sich gemacht. Früher waren dies die Höhlenmalereien, in der heutigen Zeit sind die Medien der Ort, an dem Menschen ihr Handeln abbilden. Der Übermittlung von Informationen, die Repräsentation und Dokumentation des Alltags, die Darstellung von Ritualen oder Herrschaftsformen ist eng mit der Menschheitsgeschichte verknüpft. Wissenschaft, welche sich dem Erkenntnisgewinn, der wertfreien Analyse, der Erweiterung von Wissen und dessen Transfer verschrieben hat, hat sich dementsprechend mit dem Bildnis und der Darstellung der gesellschaftlichen Wirklichkeit auseinandergesetzt.
Viele Wissenschaften mit vielen Perspektiven….
Die Medienwissenschaften haben eine weit verzweigte und miteinander verwobene Entstehungsgeschichte. Sie wurde in den 1990er Jahren als eigenständiger akademischer Bereich definiert und reicht von der Medienpraxis über Film- und Fernsehwissenschaft, wie auch Technologie, bis hin zur Wechselwirkung mit gesellschaftlicher Entwicklung. Durch die Weitverzweigung der Disziplinen ist die Definition eines Medienbegriffs notwendig offen gefasst. (Vergleiche Gender Reader S. 15)
Die Frage der Darstellung der Wirklichkeit, des Umgangs der Medien mit gesellschaftlichen Bildern, der Funktion und Einordnung der Wirkungsweise von Medien, all das und noch viel mehr ist Bestandteil der Medienwissenschaften. Deswegen sind die unterschiedlichen Fachdisziplinen, die hier andocken, Grundlage dieses Lexikons.
Der Kanon der entsprechenden Wissenschaften ist groß. Die hier zur Sprache kommenden Fachdisziplinen sind neben Medienwissenschaften: Kulturwissenschaften, Soziologie, Kunstgeschichte, Gender Studies, Queer Theory, Philosophie, Kommunikationswissenschaft, Medienpsychologie, Politikwissenschaft und Ethnologie.
Der Fokus liegt auf der Einordnung und Darstellung der Figuren in der gesellschaftlichen Ordnung und der Wechselwirkung mit eben dieser. Dabei handelt es sich weniger um eine abschließende Betrachtung, sondern eher darum, in Bezug auf das Agenda Setting mit sinnvollen Zugängen das Wissen in diesem Feld zu erweitern, zu verfestigen und zu hinterfragen. Dabei sind weder die Zu- oder Einordnungen linear oder einfach, die Diskurse sind systemisch und in unterschiedlichen Fachdisziplinen diskursiv zu verorten:
Einfache Antworten? Nicht so ganz….eine differenzierte Sichtweise braucht eine differenzierte Grundhaltung…
„Was Geschlecht ist oder was Medien sind, erweist sich bei näherer Betrachtung als gerade nicht mehr selbstverständlich. Welche und wie viele Geschlechter gibt es? Wodurch werden sie wahrnehmbar? Ist Software ein Medium? Unter welchen Bedingungen ist Raum medial und welche Bedingungen erzeugt das Kino? Aus solchen Fragen erwachsen Problematisierungen, die es nicht mehr erlauben, sich auf eindeutige Gegenstände und Identitäten zu beziehen. Es kommt vielmehr erst zum Vorschein, wie sehr Wahrnehmungen und Wissen, Subjektivität und Handlungsmacht von medialen Bedingungen bestimmt und von geschlechtlichen Bedeutungsebenen durchzogen sind.“ (Gender & Medien, Reader, S.9)
In diesem Kontext ist auch die Frage nach der Darstellung der Geschlechter einzuordnen, welche geschlechtlichen Bedeutungsebenen gibt es? Wie werden diese dargestellt, welche Rolle spielt Geschlecht in den existierenden Machtverhältnissen oder auch wo und wie gibt es Sexismus in der Produktion, im Storytelling, in der Herstellung und Reproduktion von Medien. Diese Fragestellung ist Grundlage des Lexikons immer auch im Wissen um den offenen Prozess der Weiterentwicklung der Diskurse.
vergleiche hierzu Gender & Medien, Reader, diaphanes, Kathrin Peters (Hg.), Andrea Seier (Hg.) Zürich-Berlin 2016
Verwandte Begriffe: Macht und Status Filmkritik und Sexismus Struktureller Sexismus
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Hintergrund Theorie Sexismus in den Medien
Die Frage der Darstellung der Wirklichkeit, dem Umgang der Medien mit gesellschaftlichen Bildern, der Funktion und Einordnung der Wirkungsweise von Medien
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I
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Inter* / Intersexualität / Intergeschlechtlichkeit
Sind Begriffe, die Menschen beschreiben, deren biologisches Geschlecht nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann. Bei Inter* Menschen passen die Körpermerkmale von Geburt an oder in der späteren Entwicklung anatomisch, chromosomal und/oder hormonell nicht in die medizinische Norm von weiblichen und männlichen Körpern.
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Sind Begriffe, die Menschen beschreiben, deren biologisches Geschlecht nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann. Bei Inter* Menschen passen die Körpermerkmale von Geburt an oder in der späteren Entwicklung anatomisch, chromosomal und/oder hormonell nicht in die medizinische Norm von weiblichen und männlichen Körpern.
Intergeschlechtlichkeit ist kein medizinisches Problem, auch wenn es immer noch vorkommt, dass intergeschlechtliche Kinder und Jugendliche durch chirurgische oder hormonelle Behandlungen an weibliche oder männliche Körper angepasst werden, mit oftmals negativen körperlichen und psychischen Folgen. Auf politischer Ebene wurde Intersexualität durch die Möglichkeit der Eintragung eines dritten Geschlechts ins Geburtenregister anerkannt (s. Divers).
„Intergeschlechtlichkeit“ (2018). Nicht-binär Wiki.
„Was ist Intergeschlechtlichkeit / Intersexualität?“ (2020). Genderdings.
Verwandte Begriffe: Divers -
Intersektionalität
Mit Intersektionalität sind Verwobenheit und Wechselwirkungen unterschiedlicher Ungleichheiten gemeint. Das Geschlecht ist eines der Merkmale, welches in den existierenden Machtverhältnissen eine Zuordnung erfährt.
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Mit Intersektionalität sind Verwobenheit und Wechselwirkungen unterschiedlicher Ungleichheiten gemeint. Das Geschlecht ist eines der Merkmale, welches in den existierenden Machtverhältnissen eine Zuordnung erfährt. Daneben gibt es weitere Kategorien, die Ungleichheit benennen: Hautfarbe bzw. Ethnizität, Klassenzugehörigkeit, Alter oder Behinderung, geschlechtliche Identität.
Jede Kategorisierung geht mit Stereotypen einher. Intersektionalität verweist darauf, dass es Überlappungen, auch mehrfach, oder miteinander verschränkte Diskriminierungen gibt. Wichtig ist im Blick zu haben, dass diskriminierte Personen durchaus Privilegien haben können, während andere mit Mehrfachdiskriminierungen konfrontiert sind. Diese miteinander und sich verzahnenden Diskriminierungsformen nennen sich Intersektionalität.
In den Medien wird oft nur einen kleiner Teil dieser Realität widergespiegelt. Menschen auf die Intersektionalität zutrifft, werden nicht dargestellt und durch den Ausschluss ihrer Lebenswelten diskriminiert. So entstehen Wirklichkeiten, die sich wie eine Schablone über die erfahrene Welt legen. Dies produziert Normen und blendet andere Realitäten aus.
Verwandte Begriffe: Diversität Dominanzkultur Macht und Status
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Inter* / Intersexualität / Intergeschlechtlichkeit
Sind Begriffe, die Menschen beschreiben, deren biologisches Geschlecht nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden kann. Bei Inter* Menschen passen die Körpermerkmale von Geburt an oder in der späteren Entwicklung anatomisch, chromosomal und/oder hormonell nicht in die medizinische Norm von weiblichen und männlichen Körpern.
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K
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Klassismus
Beschreibt eine Form der Benachteiligung und Diskriminierung aufgrund der Klassenherkunft (z.B. “Arbeiterkinder”) oder der sozialen Position (z.B. Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit). Menschen aus der Armuts- oder Arbeiter*innenklasse werden oft mit Vorurteilen von Faulheit, Kriminalität, mangelnder Intelligenz oder Eigenverschulden von Armut konfrontiert.
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beschreibt eine Form der Benachteiligung und Diskriminierung aufgrund der Klassenherkunft (z.B. “Arbeiterkinder”) oder der sozialen Position (z.B. Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit). Menschen aus der Armuts- oder Arbeiter*innenklasse werden oft mit Vorurteilen von Faulheit, Kriminalität, mangelnder Intelligenz oder Eigenverschulden von Armut konfrontiert.
Klassismus wirkt sich auf die Lebenserwartung aus und schränkt den Zugang zu Wohnraum, Bildung, Gesundheitsversorgung, Macht, Teilhabe, sozialer Anerkennung und finanziellen Ressourcen stark ein.
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Klassismus
Beschreibt eine Form der Benachteiligung und Diskriminierung aufgrund der Klassenherkunft (z.B. “Arbeiterkinder”) oder der sozialen Position (z.B. Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit). Menschen aus der Armuts- oder Arbeiter*innenklasse werden oft mit Vorurteilen von Faulheit, Kriminalität, mangelnder Intelligenz oder Eigenverschulden von Armut konfrontiert.
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L
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LGBTQIA+
LGB ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay and Bisexual (lesbisch, schwul, bisexuell) und wurde ab den 90er Jahren in den USA von Menschen benutzt, deren sexuelle Orientierung nicht der binären, heterosexuellen Norm entspricht, und die damit gegen ihre Diskriminierung protestieren wollten. Dieser Bewegung schlossen sich Transgender-Personen an (LGBT), die nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert wurden, sondern weil sie sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, identifizieren. Später schlossen sich weitere Gruppen an und der Begriff LGBT wurde erweitert um Q für queere Personen, I für transsexuelle Personen, A für asexuelle Personen und + für weitere Geschlechtsidentitäten (LGBTQIA+). Die Abkürzung LGBT ist heute ein international anerkannter Begriff für Menschen, deren Geschlecht, deren Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung von der heterosexuellen Norm abweichen.
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LGB ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay and Bisexual (lesbisch, schwul, bisexuell) und wurde ab den 90er Jahren in den USA von Menschen benutzt, deren sexuelle Orientierung nicht der binären, heterosexuellen Norm entspricht, und die damit gegen ihre Diskriminierung protestieren wollten. Dieser Bewegung schlossen sich Transgender-Personen an (LGBT), die nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert wurden, sondern weil sie sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, identifizieren. Später schlossen sich weitere Gruppen an und der Begriff LGBT wurde erweitert um Q für queere Personen, I für transsexuelle Personen, A für asexuelle Personen und + für weitere Geschlechtsidentitäten (LGBTQIA+). Die Abkürzung LGBT ist heute ein international anerkannter Begriff für Menschen, deren Geschlecht, deren Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung von der heterosexuellen Norm abweichen.
Kühne, Anja (2017). Wofür steht LGBTI? Das Queer-Lexikon. Der Tagesspiegel.
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LGBTQIA+
LGB ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay and Bisexual (lesbisch, schwul, bisexuell) und wurde ab den 90er Jahren in den USA von Menschen benutzt, deren sexuelle Orientierung nicht der binären, heterosexuellen Norm entspricht, und die damit gegen ihre Diskriminierung protestieren wollten. Dieser Bewegung schlossen sich Transgender-Personen an (LGBT), die nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert wurden, sondern weil sie sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, identifizieren. Später schlossen sich weitere Gruppen an und der Begriff LGBT wurde erweitert um Q für queere Personen, I für transsexuelle Personen, A für asexuelle Personen und + für weitere Geschlechtsidentitäten (LGBTQIA+). Die Abkürzung LGBT ist heute ein international anerkannter Begriff für Menschen, deren Geschlecht, deren Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung von der heterosexuellen Norm abweichen.
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M
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Macht und Status
Macht und Status als Analysekategorien
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Macht ist eines der großen Themen in der gesamten Entwicklungsgeschichte der Menschheit und auch eins der spannendsten, deswegen geht es auch in den meisten großen Dramen, Geschichten, Erzählungen um das Wechselbad der Machtbeziehungen von Menschen. In der zugehörigen Wissenschaft wie politische Theorie, Philosophie, Soziologie gibt es viele unterschiedliche Machttheorien, Denkschulen und auch hier sind die Diskurse darüber bei weitem nicht abgeschlossen.
Grob zusammengefasst geht es bei Macht um die Einflussnahme von Personen auf andere Personen oder Gruppen. Institutionalisierte und auf Dauer ausgerichtete Macht ist Herrschaft. Im Kontext von Führung wird auch von Positionsmacht gesprochen, wenn jemand anhand einer Position Macht über Entscheidungen zugestanden wird.
Am bekanntesten in diesem Kontext ist das Zitat von Max Weber: „„…jede Chance innerhalb einer sozialen Beziehung, den eigenen Willen auch gegen Widerstrebungen durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“ (Weber 1980: 28)
Macht ist immer in Beziehungen zu setzen, ohne die Anerkennung der Macht, egal in welchem Herrschaftssystem funktioniert die Machtausübung nicht. Doch wie bekommen Menschen Macht, wird Ihnen Macht zugestanden. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe, einer davon ist der Status. Ursprünglich kommt der Begriff Status aus dem lateinischen und heisst Lage, Stellung, Zustand.
Allein umgangssprachlich wird oft vom Status gesprochen…“sie haben sich einen bestimmten Status erworben…“ er fülle seinen Status nicht richtig aus…“ Status heisst erst einmal übersetzt die soziale Position in einem System, in einer Beziehung inne haben – das können Freund*innen, Organisationen, Staaten sein. Dieser Status kann sich verändern, ist oftmals situativ und im Kontext der betrachtenden Situation zu bestimmen.
Gleichzeitig drückt sich über den Status eine gesellschaftliche Einordnung aus, manchmal weniger und manchmal offen deutlich. In allen Gesellschaften gibt es Symbole, Themen, Verhaltensweisen denen ein hoher Status zugewiesen wird. Historisch ist das ganze mit Prestige, Renommee, Reputation verbunden- beispielsweise wurden über Gebäude der Status der Kirchen, Moscheen, Königreiche ausgedrückt.
Gesellschaftlich sind diese Ein – und Überordnungen immer in Bewegung und in Veränderung, diesbezüglich ist der Begriff und die Analyse des Status immer in das Verhältnis der jeweiligen Zeit zu setzen.
Macht, Status & Sexismus
Allein über jeden der oben genannten Begriffe lassen sich Bücher schreiben. In der Kürze zusammengefasst ist Sexismus immer im Zusammenhang mit Machtmissbrauch zu stellen. Machtmissbrauch fängt bei der diskriminierenden Sprache an und kann in sexuelle Belästigung, Übergriffigkeit und noch schlimmeres wie eine Vergewaltigung münden. Dabei geht es darum, der betroffenen Person den eigenen Willen aufzuzwingen – unabhängig davon was sie/er* davon denkt/sich dabei fühlt oder verletzt wird.
Als kleines Beispiel dafür sind Kommentare die über ein Erscheinungsbild gemacht werden, da erhebt sich der/die Kommentierende über die Person auf die/den sich der Kommentar bezieht. Meistens wertend und auf das Äußerliche bezogen. Der/die handelnde stellt den eigenen Status über die Person, die er/sie kommentiert – er/sie versucht sie/ihn damit zum Objekt zu degradieren und den Status zu senken.
Wenn Menschen in Machtbeziehungen zueinander stehen – wie es der Weinstein Skandal gezeigt hat, dann wurde der höhere gesellschaftliche Status und damit auch die Macht von Harvey Weinstein gegenüber den Frauen, die weder den gleichen Status noch die gleiche Macht hatten, ausgenutzt und missbraucht.
Status, Macht, Sexismus in den Medien
Wie werden die Menschen in den Medien dargestellt – als Objekt – als handelndes Subjekt? Welche Form der Statuszuweisung wird praktiziert? Wie wird mit Sexismus umgegangen? Wie werden die Geschlechter dargestellt, deren Repräsentation, Symbole, Verhaltensweisen.
Allein die Darstellung in der Werbung, in den Anzeigen würde hier Seiten füllen. Oft landen mittlerweile entsprechende Verfehlungen als Beschwerde beim Werberat. Doch das alltägliche Reproduzieren von sexistischen Bildern, Darstellungen und Rollenzuschreibungen sollte gerade in den Medien noch stärker in den Fokus genommen werden.
Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriß einer verstehenden Soziologie, Mohr, Tübingen 1980
Verwandte Begriffe: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz AGG Androzentrismus Dominanzkultur Machtbegriff nach Foucault Patriarchat -
Machtbegriff nach Foucault
"Die einflussreichste zeitgenössische Theorie von Macht stammt von Michel Foucault. Ähnlich wie die Geschichte, die Foucault über den Begriff der Genealogie bestimmt, hat Macht für ihn keinen einfachen Ursprung und kein einfaches Ziel, geht also nicht von Individuen oder Gruppen aus, sondern ist konstitutiv sowohl für die Beziehungen zwischen Gruppen als auch zwischen Individuen und Gruppenidentitäten. Macht ist nicht einfach repressiv, sondern immer auch produktiv und gestaltet das moderne Individuum als eine Art Biomacht, welche die Körper durchzieht.
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„Die einflussreichste zeitgenössische Theorie von Macht stammt von Michel Foucault. Ähnlich wie die Geschichte, die Foucault über den Begriff der Genealogie bestimmt, hat Macht für ihn keinen einfachen Ursprung und kein einfaches Ziel, geht also nicht von Individuen oder Gruppen aus, sondern ist konstitutiv sowohl für die Beziehungen zwischen Gruppen als auch zwischen Individuen und Gruppenidentitäten. Macht ist nicht einfach repressiv, sondern immer auch produktiv und gestaltet das moderne Individuum als eine Art Biomacht, welche die Körper durchzieht.
Während Macht vor Foucault meist als rein negativ verstanden wurde, von oben nach unten verlaufend, also von jemandem besessen und ausgeübt, beschreibt Foucaults Machtbegriff eine umfassende, einschließende und integrierende Macht. Foucaults Macht ist ein Kräfteverhältnis, das verschiedene Kräfte miteinander in Beziehung setzt und diese ordnet. Sie ist im Gegenteil zum früheren Machtbegriff produzierend, schöpferisch und auch positiv. Als unsichtbare Disziplinarmacht wirkt sie nicht in eine einzige Richtung, sondern geht von multiplen, miteinander verknüpften Machtzentren aus, die alle gesellschaftlichen Beziehungen – den Gesellschaftskörper und den Körper des Individuums – kapillar durchdringen, diskursiv konstituieren und zugleich kontrollieren. Diese kontrollierende, disziplinierende Macht wirkt normalisierend auf die Individuen ein. Das „Normale“ avanciert zum wesentlichen Zwangsprinzip einer Gesellschaft, in der die Herrschaft der Norm über alle Lebensbereiche die äußere Herrschaft des Gesetzes ablöst.Foucault setzt sich außerdem vertieft mit der Beziehung zwischen Macht und Wissen auseinander. Macht operiert bei ihm über die Produktion von Wissen und Wahrheit. Wahrheit und Wissen werden in Diskursen formuliert, und da Macht Wahrheit und Wissen produziert, schafft sie auch die Diskurse, mit dem Ziel neue Machtbeziehungen herzustellen. Weiter sieht Foucault Macht nicht als starres Eigentum, sondern als eine Summe aus Techniken, Strategien, Manövern etc., zu denen auch das System der Bestrafung gehört. Dabei hat Macht für ihn eine neutrale Bedeutung, erst Gewalt sei negativ konnotiert. Wahrheit wird durch Machtpraktiken in Diskursen produziert, welche auch das Subjekt konstituieren. Macht ist demnach nicht etwas, was man erwirbt, wegnimmt, teilt, was man bewahrt oder verliert, sondern etwas, was sich von unzähligen Punkten aus und im Spiel ungleicher und beweglicher Beziehungen vollzieht. Es sind Machttechniken und Selbstpraktiken, die das Subjekt formen.
Sexualität, ein positives Produkt der Macht, ist nach Foucault ein wesentlicher Faktor der Subjektkonstitution, das Sexualitätsdispositiv eine Machttechnik, die für das Subjekt bestimmend ist. Subversive Lektürestrategien und Körperpraktiken sind nur innerhalb genau jener Normen denkbar, die diese zugleich ermöglichen und beschränken. Die Macht der Konvention produziert und materialisiert Körper, die entweder männlich oder weiblich sind, zugleich werden Körper jenseits dieser Normierung aus der Domäne des sozial und symbolisch Intelligiblen ausgeschlossen.“
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Male Gaze
„Male Gaze“ ist ein aktiv-männlicher, kontrollierender und neugieriger Blick und ein ursprünglich aus der Filmtheorie stammender Begriff." http://feminismus101.de/male-gaze/
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„(…) ohne die Realität der Medien lebten wir in einer anderen Realität. Den Medien der technisch vermittelten Kommunikation kommt für die Verfassung der gegenwärtigen Gesellschaften eine tragende Bedeutung zu.“ (Keppler 2005)
„Male Gaze“ ist ein aktiv-männlicher, kontrollierender und neugieriger Blick und ein ursprünglich aus der Filmtheorie stammender Begriff.“ http://feminismus101.de/male-gaze/
Gesellschaftlich definierte Rollenzuschreibungen, Machtverhältnisse und entsprechende Zuweisungen von Rollen in den Medien, in Film und Fernsehen haben eine gegenseitige Wechselwirkung mit den Rezipient*innen. Deswegen ist der Blick, die Betrachtungsweise, die Darstellung der Personen, deren Beziehungen untereinander, der Status, die Produktion und das Setzen der Rollen entscheidend. In diesem Spannungsfeld der Filmanalyse hat die britische Filmtheoretikerin Laura Mulvey 1975 den Begriff des „male gaze“ geprägt.
Male Gaze beschreibt die Vorherrschaft der männlichen Perspektive, die sich durch alle Ebenen des Films zieht und sie grundlegend beeinflusst: die Filmproduktion, die Charaktere vor der Kamera und die Filmrezeption. Nach Mulvey sind „Männer die Träger des Blicks und Frauen die Erträgerinnen, aktiv (handelnd/männlich) und passiv (reagierend auf männlich/weiblich) – es sind meistens Männer, die die Geschichte voranbringen, Frauen sind oftmals auf ihre Äußerlichkeit reduziert. Damit würde in der Filmproduktion der Sexismus der Gesellschaft reproduziert werden.“
Keppler, Angela: Medien und soziale Wirklichkeit, in:
Jäckel, Michael (Hrsg.): Mediensoziologie. Grundfragen und Forschungsfelder (VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden, 2005), S. 91-106Johanna Warda, Männer, die auf Frauen starren Der männliche Blick Filme wurden lange Zeit für Männer gemacht. Hat sich wirklich etwas geändert? https://www.freitag.de/autoren/jowa/maenner-die-auf-frauen-starren
Verwandte Begriffe: Female Gaze Toxische Männlichkeit Sexismus Filmkritik und Sexismus -
Mansplaining
findet statt, wenn Männer meist Frauen ungefragt Sachverhalte erklären, und sich im Wissen über den Gesprächsgegenstand überlegen fühlen. Der Begriff deutet auf die Machtasymmetrien in der Kommunikation zwischen Männern und Frauen hin, in denen Frauen oft durch hohe männliche und erklärende Redeanteile nur die passive, zuhöhrende Rolle zu Teil wird.
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findet statt, wenn Männer meist Frauen ungefragt Sachverhalte erklären, und sich im Wissen über den Gesprächsgegenstand überlegen fühlen. Der Begriff deutet auf die Machtasymmetrien in der Kommunikation zwischen Männern und Frauen hin, in denen Frauen oft durch hohe männliche und erklärende Redeanteile nur die passive, zuhöhrende Rolle zu Teil wird.
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Marginalisierung
Stammt von dem Lateinischen Begriff margo “Rand” und kann auch als Abschiebung ins Abseits bezeichnet werden. Der Begriff der Marginalisierung bezieht sich konkret auf den sozialen Vorgang, bei dem Individuen oder Bevölkerungsgruppen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Ihnen wird dadurch die Teilhabe am wirtschaftlichen, kulturellen oder politischen Leben verwehrt und kann sich auf die psychische und physische Gesundheit auswirken.
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Stammt von dem Lateinischen Begriff margo “Rand” und kann auch als Abschiebung ins Abseits bezeichnet werden. Der Begriff der Marginalisierung bezieht sich konkret auf den sozialen Vorgang, bei dem Individuen oder Bevölkerungsgruppen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Ihnen wird dadurch die Teilhabe am wirtschaftlichen, kulturellen oder politischen Leben verwehrt, was sich auf die psychische und physische Gesundheit auswirken kann.
Marginalisierung findet auf verschiedenen Ebenen und innerhalb eines Machtgefüges statt.
Der Begriff Marginalisierung ist von den Begriffen “Ausschluss” oder “Exklusion” insofern abzugrenzen, als dass darin die Verantwortung des ausschließenden Sozialsystems sowie graduelle Integrationsunterschiede im Speziellen gemeint sind.
Wikipedia.org: Marginalisierung (2019).
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Macht und Status
Macht und Status als Analysekategorien
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N
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Neutrois
ist eine nicht-binäre, neutrale Geschlechtsidentität und bedeutet, dass sich eine Person mit der binären Einteilung in Mann und Frau nicht identifizieren kann und seine Geschlechtsindetität als geschlechtsneutral empfindet. Neutrois bedeutet dabei nicht agender oder geschlechtslos, sondern beschreibt eine eigene, neutrale Geschlechtsidentität.
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ist eine nicht-binäre, neutrale Geschlechtsidentität und bedeutet, dass sich eine Person mit der binären Einteilung in Mann und Frau nicht identifizieren kann und seine Geschlechtsindetität als geschlechtsneutral empfindet. Neutrois bedeutet dabei nicht agender oder geschlechtslos, sondern beschreibt eine eigene, neutrale Geschlechtsidentität.
„Neutrosis als Geschlechtsidentität“ (2016). Geschlechtsneutral.
Verwandte Begriffe: Agender -
Nicht-binäre Geschlechtsidentiät
Bezeichnet eine Geschlechtsidentität, die nicht in die binäre Einteilung von weiblich und männlich einzuordnen ist. Es gilt auch als Überbegriff für verschiedene Geschlechtsidentitäten.
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bezeichnet eine Geschlechtsidentität, die nicht in die binäre Einteilung von weiblich und männlich einzuordnen ist und gilt auch als Überbegriff für verschiedene Geschlechtsidentitäten.
Manche nicht-binäre Menschen empfinden sich gleichzeitig als männlich und weiblich. Andere sehen ihr Geschlecht außerhalb der binären Einteilung und bei manchen ist das Geschlecht nicht dauerhaft festgelegt, sondern fließend. Die Zugehörigkeit von Menschen zu nicht-binären Geschlechtsidentitäten beruht dabei auf dem eigenen Empfinden und der eigenen Wahrnehmung ihrer Identität unabhängig vom biologischen Geschlecht. Viele nicht-binäre Menschen, aber nicht alle, bezeichnen sich auch als Trans*. Zu den nicht-binären Geschlechstidentitäten gehören u.a. Agender, Androgyn und Genderfluid.
„Nicht-binäre Geschlechtsidentitäten“ (2014). Geschlechtsneutral.
Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW (Hrsg.) (2019): Nicht-binär.
Verwandte Begriffe: Binäre Geschlechterordnung Biologisches Geschlecht Gender Transsexualität Transidentität
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Neutrois
ist eine nicht-binäre, neutrale Geschlechtsidentität und bedeutet, dass sich eine Person mit der binären Einteilung in Mann und Frau nicht identifizieren kann und seine Geschlechtsindetität als geschlechtsneutral empfindet. Neutrois bedeutet dabei nicht agender oder geschlechtslos, sondern beschreibt eine eigene, neutrale Geschlechtsidentität.
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O
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Othering
Wird im Deutschen auch als “Veranderung” bezeichnet und beschreibt die Differenzierung und Distanzierung durch die eigene Gruppe, der man sich zugehörig fühlt, von anderen Gruppen. Othering beschreibt den Prozess, sich selbst seiner ‘Normalität’ zu versichern bzw. sein soziales Image positiv hervorzuheben, indem jemand bzw. etwas anderes negativ gebrandmarkt und als andersartig klassifiziert wird. Das, was dem ‘Normalen’ als ‘fremd’ gegenübergestellt wird, kann durch rassenideologische, geographische oder ethische Vorstellung geprägt sein. Diesen liegt wiederum ein hierarchisches und stereotypes Denken zugrunde, welches dazu dient, die eigene Position zu verbessern und als richtig darzustellen.
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wird im Deutschen auch als “VerAnderung” bezeichnet und beschreibt die Differenzierung und Distanzierung der eigenen Gruppe, der man sich zugehörig fühlt, von anderen Gruppen. Othering beschreibt den Prozess, sich selbst seiner ‘Normalität’ zu versichern bzw. sein soziales Image positiv hervorzuheben, indem jemand bzw. etwas anderes negativ gebrandmarkt und als andersartig klassifiziert wird. Das, was dem ‘Normalen’ als ‘fremd’ gegenübergestellt wird, kann durch rassenideologische, geographische oder ethische Vorstellung geprägt sein. Diesen liegt wiederum ein hierarchisches und stereotypes Denken zugrunde, welches dazu dient, die eigene Position zu verbessern und als richtig darzustellen.
Simone de Beauvoir verwendete das Konzept im Rahmen ihrer Theorie “La Dexième Sex” (“Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau”1951), in der Männer gesellschaftlich als Norm und Frauen als das Andere betrachtet und so in ihren Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten durch ihre vom Mann abgeleitete Existenz eingeschränkt werden.
Wikipedia.de: Othering (2020).
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Othering
Wird im Deutschen auch als “Veranderung” bezeichnet und beschreibt die Differenzierung und Distanzierung durch die eigene Gruppe, der man sich zugehörig fühlt, von anderen Gruppen. Othering beschreibt den Prozess, sich selbst seiner ‘Normalität’ zu versichern bzw. sein soziales Image positiv hervorzuheben, indem jemand bzw. etwas anderes negativ gebrandmarkt und als andersartig klassifiziert wird. Das, was dem ‘Normalen’ als ‘fremd’ gegenübergestellt wird, kann durch rassenideologische, geographische oder ethische Vorstellung geprägt sein. Diesen liegt wiederum ein hierarchisches und stereotypes Denken zugrunde, welches dazu dient, die eigene Position zu verbessern und als richtig darzustellen.
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P
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Paternalismus
Beschreibt eine Herrschaftsordnung oder ein soziales Phänomen, bei der sich die Autorität und Legitimierung der Überlegenen aus der vormundschaftlichen Beziehung zu den Unterlegenen speist. Paternalismus wird auch als die Einflussnahme eines Staates oder eines Individuums auf eine andere Person gegen deren Willen bezeichnet. Dabei wird diese durch die Annahme motiviert oder verteidigt, der Person gehe es dadurch besser oder sie werde vor Schaden bewahrt.
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beschreibt eine Herrschaftsordnung oder ein soziales Phänomen, bei der sich die Autorität und Legitimierung der Überlegenen aus der vormundschaftlichen Beziehung zu den Unterlegenen speist. Paternalismus wird auch als die Einflussnahme eines Staates oder eines Individuums auf eine andere Person gegen deren Willen bezeichnet. Das wird durch die Annahme motiviert oder verteidigt, der Person gehe es dadurch besser oder sie werde vor Schaden bewahrt.
Ein historisches Beispiel ist die betriebliche Sozialpolitik als Maßnahme von Großunternehmen im Deutschland des 19. Jahrhunderts, den Betrieb durch Leistungen (Betriebliche Krankenkasse, Altersversorge, Wohnungen) aus der Produktions- und Herrschaftsdynamik herauszuheben und als Lebensgemeinschaft zu erweitern.
Die Selbstwahrnehmung der Pflanzer in den US-amerikanischen Südstaaten, die Sklaven hielten, wird als paternalistische Ideologie bezeichnet. Beispiele in der heutigen Gesellschaft sind Anschnallpflicht oder das asymmetrisch geprägte Verhältnis zwischen Ärtz*innen und Patient*innen.
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Patriarchat
bedeutet wörtlich übersetzt "Herrschaft der Väter" und beschreibt gesellschaftliche, soziale und politische Herrschaftsgefüge, in denen Männer als den Frauen übergeordnet erachtet werden. Im Patriarchat kommen bestimmte soziale Beziehungsdynamiken, Werte, Normen, genderspezifische Verhaltensmuster zum Tragen, die ausschließlich väterlich bzw. männlich geprägt sind.
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bedeutet wörtlich übersetzt „Herrschaft der Väter“ und beschreibt gesellschaftliche, soziale und politische Herrschaftsgefüge, in denen Männer als den Frauen übergeordnet erachtet werden. Im Patriarchat kommen bestimmte soziale Beziehungsdynamiken, Werte, Normen, genderspezifische Verhaltensmuster zum Tragen, die ausschließlich väterlich bzw. männlich geprägt sind.
Historisch wurde das Patriarchat als gott- bzw. naturgegeben vorausgesetzt. Bis heute hält sich in traditionellen Familienkonstellationen das Konzept des Vaters als Patriarchen (“Herr des Hauses”), der über die rechtliche und ökonomische Hoheit verfügt und dadurch alle Familienmitglieder in Abhängigkeit zu ihm gestellt sind.
Findet der Begriff Patriarchat vor allem in Politikwissenschaft, Soziologie und feministischem Aktivismus Gebrauch, können die Begriffe “Vaterherrschaft”, “Männerherrschaft” oder “Dominanz der Männer” als alltagssprachliche Synonyme gelten. Dies lässt sich vor allem auf die Frauenbewegung der 80er Jahre zurückführen, in der der Patriarchat-Begriff mit der allgemeinen, globalen Bedeutung von “männlicher Herrschaft und Unterdrückung der Frauen” aufgeladen wurde. Um „Ungleichheiten und Diskriminierungen, die Frauen in den unterschiedlichen Lebenssphären betreffen, als Teile eines übergreifenden Phänomens zu erfassen“ findet Patriarchat als Sammelbegriff bis heute Verwendung.
Antifra*-Blog der Rosa-Luxemburg-Stiftung (2020).
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People of Color / PoC
Ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung (Singular: Person of Color / PoC). Der Begriff wird von Menschen und Gruppen benutzt, die die Erfahrung von Rassismus und struktureller Ausgrenzung aufgrund von Rassismus in einer weißen Mehrheitsgesellschaft verbindet. Er stellt eine kollektive Solidarität zwischen diesen Menschen und Gruppen her. PoC ist auch ein politischer Begriff und PoC fordern gleiche Chancen und Teilhabe in weißen Mehrheitsgesellschaften. Der Begriff im heutigen Sinne entstand in den 60er Jahren in den USA und wird in den letzten Jahren auch in Deutschland von Menschen mit Rassismuserfahrung genutzt.
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Ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung (Singular: Person of Color / PoC). Der Begriff wird von Menschen und Gruppen benutzt, die die Erfahrung von Rassismus und struktureller Ausgrenzung aufgrund von Rassismus in einer weißen Mehrheitsgesellschaft verbindet. Er stellt eine kollektive Solidarität zwischen diesen Menschen und Gruppen her. PoC ist auch ein politischer Begriff und PoC fordern gleiche Chancen und Teilhabe in weißen Mehrheitsgesellschaften. Der Begriff im heutigen Sinne entstand in den 60er Jahren in den USA und wird in den letzten Jahren auch in Deutschland von Menschen mit Rassismuserfahrung genutzt.
Adomako, Tina (2017). Hä? Was heißt denn People of Color?. Missy Magazine.
„People of Color“ (2020). Glossar für diskriminierungssensible Sprache, Amnesty International.
Verwandte Begriffe: Rassismus -
Postkoloniale Theorie/Postkolonialismus
bezeichnet eine breit gefasste intellektuelle Strömung, die nach dem Zusammenbruch des europäischen Imperialismus in den Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einsetzte. Die Postkoloniale Theorie orientierte sich emanzipatorisch und ideologiekritisch an der Diskurstheorie und der Dekonstruktion. In (post-)kolonialen Biographien von u.. Talal Asad, Homi K. Bhabha, Frantz Fanon, Edward Said, Gayatri Spivak wurden erstmals die komplexen Zusammenhänge zwischen ökonomischer, militärischer und politischer Kolonisierung außereuropäischer Gesellschaften und ihrer akademischen Erforschung aufgearbeitet.
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bezeichnet eine breit gefasste intellektuelle Strömung, die nach dem Zusammenbruch des europäischen Imperialismus in den Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs einsetzte. Die Postkoloniale Theorie orientierte sich emanzipatorisch und ideologiekritisch an der Diskurstheorie und der Dekonstruktion. In (post-)kolonialen Biographien von u.. Talal Asad, Homi K. Bhabha, Frantz Fanon, Edward Said, Gayatri Spivak wurden erstmals die komplexen Zusammenhänge zwischen ökonomischer, militärischer und politischer Kolonisierung außereuropäischer Gesellschaften und ihrer akademischen Erforschung aufgearbeitet.
Kurz gesagt, beschäftigt sich Postkolonialismus damit, alle totalisierenden und eurozentristischen Diskurse des »Westens« zu entlarven und zu dekonstruieren. Es geht also um die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus auf der symbolischen und diskursiven Ebene, neben den offenkundigen materiellen Seiten kolonialer Herrschaft wird die gewaltvolle Macht der Repräsentation untersucht.
Schwarzweiß.de: Lexikon “Postkolonialismus” (2020).
KRASS – kritische Assoziationen: Glossaer “Postkoloniale Theorie”
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Privilegien
Sind das Gegenteil von Benachteiligung und Diskriminierung und können auch als Sonderrecht, Vorrecht einer einzelnen Person oder ein einer Gruppe vorbehaltenes Recht bezeichnet werden. Privilegien müssen nicht immer eine konkrete Bevorzugung bedeuten. Auch Menschen, die frei von Benachteiligungen sind, können als privilegiert bezeichnet werden.
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Sind das Gegenteil von Benachteiligung und Diskriminierung und können auch als Sonderrecht, Vorrecht einer einzelnen Person oder ein einer Gruppe vorbehaltenes Recht bezeichnet werden. Privilegien müssen nicht immer eine konkrete Bevorzugung bedeuten. Auch Menschen, die frei von Benachteiligungen sind, können als privilegiert bezeichnet werden. Dies kann zur Folge haben, dass privilegierte Menschen und Gruppen sich ihres Sonderrechts nichts immer bewusst sind. Werden Privilegien also nicht als solche erkannt, kann ihr Potenzial zur Benachteiligung anderer nicht wahrgenommen werden.
Privilegien können einerseits für ein gemeinschaftliches Ziel eingesetzt werden, andererseits tragen sie dazu bei, dass Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen weiter fortbestehen. Beispielsweise verdienen Frauen noch immer weniger als Männer, trotz gleicher beruflicher Qualifikation und Position. Frauen erfahren diesbezüglich also Diskriminierung. Für Männer gilt es als Privileg, mehr als Frauen zu verdienen, da ihnen das Sonderrecht, mehr Gehalt zu bekommen, zufällt. Dies ist ihnen oftmals nicht bewusst und wird nicht hinterfragt, was zu einer Verstetigung der Gender Pay Gap führt.
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Paternalismus
Beschreibt eine Herrschaftsordnung oder ein soziales Phänomen, bei der sich die Autorität und Legitimierung der Überlegenen aus der vormundschaftlichen Beziehung zu den Unterlegenen speist. Paternalismus wird auch als die Einflussnahme eines Staates oder eines Individuums auf eine andere Person gegen deren Willen bezeichnet. Dabei wird diese durch die Annahme motiviert oder verteidigt, der Person gehe es dadurch besser oder sie werde vor Schaden bewahrt.
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Q
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Queer
Bedeutet aus dem Englischen übersetzt „seltsam“ oder „merkwürdig“ und wurde im englischsprachigen Raum lange als Schimpfwort für Homosexuelle benutzt. Ab den 90er Jahren bezeichneten sich Homosexuelle selbst als queer und besetzten den Begriff damit positiv. Heute wird queer als Sammelbegriff für Menschen benutzt, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen und steht für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten. Dabei zeichnet sich queer dadurch aus, dass es nicht scharf zwischen den Identitäten trennt.
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bedeutet aus dem Englischen übersetzt „seltsam“ oder „merkwürdig“ und wurde im englischsprachigen Raum lange als Schimpfwort für Homosexuelle benutzt. Ab den 90er Jahren bezeichneten sich Homosexuelle selbst als queer und besetzten den Begriff damit positiv. Heute wird queer als Sammelbegriff für Menschen benutzt, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen und steht für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten. Dabei zeichnet sich queer dadurch aus, dass es nicht scharf zwischen den Identitäten trennt.
Queer wird sowohl für die ganze Bewegung als auch für einzelne Personen benutzt, deren Geschlechterrolle, Geschlechtsidentität und Lebensweise von der Heteronormativität abweicht. Dazu gehören beispielsweise Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender oder Asexuelle, aber auch BDSMler*innen und Heterosexuelle, die Polyamorie praktizieren.
Kühne, Anja (2017): Was bedeutet „queer“? Das Queer-Lexikon. Tagesspiegel.
„Was bedeutet eigentlich queer?“ (2014). Queervorort.Wordpress.
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Queer
Bedeutet aus dem Englischen übersetzt „seltsam“ oder „merkwürdig“ und wurde im englischsprachigen Raum lange als Schimpfwort für Homosexuelle benutzt. Ab den 90er Jahren bezeichneten sich Homosexuelle selbst als queer und besetzten den Begriff damit positiv. Heute wird queer als Sammelbegriff für Menschen benutzt, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen und steht für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identitäten. Dabei zeichnet sich queer dadurch aus, dass es nicht scharf zwischen den Identitäten trennt.
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R
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Rapekultur
Mit Rapekultur wird eine kulturelle Haltung gegenüber sexualisierter Gewalt beschrieben. Dazu zählt, dass viele Kinder, und tendenziell mehr Mädchen als Jungen, mit der Erfahrung aufwachsen, dass sie gegen ihren Willen angefasst oder bedrängt werden und dass sie dies zu akzeptieren haben. Insbesondere im Umgang mit Opfern sexueller Übergriffe im weitesten Sinne ist von einer Rapekultur zu sprechen - wenn beispielsweise unterstellt wird, dass die Kleidung anzüglich war oder dass die Person selbst „Schuld daran habe“.
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Der Begriff Rapekultur wurde in der sogenannten 2. Welle der 70er Jahren in Amerika als erstes aufgebracht und ist teilweise umstritten. Er bedeutet nicht, dass wir in einer Kultur leben in denen Vergewaltigungen an der Tagesordnung wären oder sogar geduldet sind. Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff werden bei Anzeige strafrechtlich verfolgt. Die Straftatbestände sind in Deutschland durch § 177 des Strafgesetzbuches geregelt.
Mit Rapekultur wird jedoch eine kulturelle Haltung gegenüber sexualisierter Gewalt beschrieben. Dazu zählt, dass viele Kinder, und tendenziell mehr Mädchen als Jungen, mit der Erfahrung aufwachsen, dass sie gegen ihren Willen angefasst oder bedrängt werden und dass sie dies zu akzeptieren haben. Insbesondere im Umgang mit Opfern sexueller Übergriffe im weitesten Sinne ist von einer Rapekultur zu sprechen – wenn beispielsweise unterstellt wird, dass die Kleidung anzüglich war oder dass die Person selbst „Schuld daran habe“. Hierzu gehört auch das „Victim Blaming“, was übersetzt bedeutet, dass das Opfer für die Tat verantwortlich gemacht wird mit der Folge, dass es Zielscheibe von Aggressionen ist und nicht der oder die Täter.
Rapekultur in den Medien
Seit den 60er Jahren hat die Darstellung der sexuellen Gewalt auf der Bühne, in den Medien zugenommen. Das was vorher nur angedeutet wurde, hat in der Darstellung zunehmend einen direkten Ausdruck erfahren. Die Darstellungen sexueller Gewalt sind qualitativ und quantitativ gestiegen. (Kotthaus, S.7)
Hierzu gehören auch Vergewaltigungsszenen. In manchen Filmkonstruktionen endet eine Vergewaltigung auch mit einer Heirat, wie bei KuDamm 56. Wenn das wiederholt als Erzählmuster auftaucht sollte dieses anhand der Wirkung hinterfragt werden, denn Filme sind einerseits ein Kommentar auf die Gesellschaft, andererseits schaffen Filme genauso Vorstellungen von der Realität: „Film ist in dieser Sichtweise ein gesellschaftlicher Kommentar, ein Spiegel- und manchmal Zerrbild des Realen. Film schafft also Realität und entsteht gleichzeitig aus ihr. Er kann ebenso konservativ die Verhältnisse verstärken wie sie progressiv versuchen zu beeinflussen, er entstammt jedoch ›seiner Zeit und seinem Ort‹. Menschen leben in dieser ›Konstruktion einer Realität‹ und müssen sich in ihr zurecht finden. Wir benutzen Film und seine Narrationen deshalb (auch) als Wissensbestand, als Möglichkeit der Orientierung. Wir sind also (auch), was wir im Film beobachten.“ (Kotthaus, S.8)
Kotthaus, Sexuelle Gewalt im Film, ISBN 978-3-7799-2965-9
2015 Beltz Verlag, Weinheim Basel
Verwandte Begriffe: Sexismus Toxische Männlichkeit -
Rasse / Rasse vs. Ethnie
Ist ein Begriff, bei dem versucht wurde biologisch unterschiedliche Menschenrassen aufgrund von vorrangig äußerlichen Merkmalen wie Hautfarbe, Augen- oder Schädelform herzuleiten. Die Idee von Menschenrassen war schon immer mit einer Bewertung verbunden und hat so zur Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Menschen geführt. Der Begriff Rasse wird auch heute noch verwendet, obwohl es keine wissenschaftliche Basis für die Einteilung von Menschen in vermeintliche Rassen gibt. Weltweit durchgeführte Studien zeigen, dass die genetischen Unterschiede zwischen Menschen sehr gering sind und es wurden keine Gene gefunden, aufgrund derer man „rassische“ Unterschiede begründen könnte.
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Ist ein Begriff, bei dem versucht wurde biologisch unterschiedliche Menschenrassen aufgrund von vorrangig äußerlichen Merkmalen wie Hautfarbe, Augen- oder Schädelform herzuleiten. Die Idee von Menschenrassen war schon immer mit einer Bewertung verbunden und hat so zur Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Menschen geführt. Der Begriff Rasse wird auch heute noch verwendet, obwohl es keine wissenschaftliche Basis für die Einteilung von Menschen in vermeintliche Rassen gibt. Weltweit durchgeführte Studien zeigen, dass die genetischen Unterschiede zwischen Menschen sehr gering sind und es wurden keine Gene gefunden, aufgrund derer man „rassische“ Unterschiede begründen könnte.
In der Jenaer Erklärung gehen Wissenschaftler 2019 davon aus, dass „Das Konzept der Rasse das Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung ist“ und rufen dazu auf, den Begriff Rasse nicht mehr zu verwenden. Auch politisch gibt es Forderungen den Begriff aus dem Grundgesetz zu streichen. Der Begriff Rasse ist nicht gleichzusetzen mit Ethnie. Hierbei handelt es sich um Menschengruppen, die sich z.B. aufgrund einer gemeinsamen Herkunft, Kultur, Sprache oder Religion verbunden fühlen und eine Gemeinschaft bilden. Im Englischen ist der Begriff „race“ eher eine politische Kategorie, die soziale Ungerechtigkeiten gegenüber Menschgruppen beschreibt, und kann daher nicht mit dem deutschen Begriff Rasse gleichgesetzt werden.
„Jenaer Erklärung“ (2019). Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte.
„Nichts anderes als ein gedankliches Konstrukt“ (2019). Deutschlandfunk.
„Reden wir endlich über „Räiß““ (2014). taz.
„Ethnie / Ethnische Minderheit“ (2014). Helles-koepfchen.de.
Verwandte Begriffe: Rassismus -
Rassismus
beschreibt Denkweisen, Praxen oder Prozesse verstanden werden, bei denen Menschen auf der Basis ihrer physischen und kulturellen Merkmale oder ihrer Herkunft/Nationalität in Gruppen eingeteilt werden. Dabei werden diese Gruppen als intellektuell, moralisch und sozial verschieden konstruiert und hierarchisiert.
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beschreibt Denkweisen, Praxen oder Prozesse verstanden werden, bei denen Menschen auf der Basis ihrer physischen und kulturellen Merkmale oder ihrer Herkunft/Nationalität in Gruppen eingeteilt werden. Dabei werden diese Gruppen als intellektuell, moralisch und sozial verschieden konstruiert und hierarchisiert.
Rassismus beschreibt ein globales bzw. gesellschaftliches Machtverhältnis, in dem Weiß- und Westlich-Sein gegenüber „Nicht-Weißsein“ und „Nicht-Westlichsein“ bevorzugt wird. Rassismus ist über Jahrhunderte historisch gewachsen und in direktem Zusammenhang mit Kolinialismus, Versklavung und ökonomischer Ausbeutung. Beispiel: “Die rassistische Unterscheidung zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten war eine der wichtigsten ideologischen Grundlagen für die europäische Kolonialherrschaft. Sie diente unter anderem dazu, Solidaritäten und gemeinsame Kämpfe zwischen ausgegrenzten und ausgebeuteten Weißen Menschen und versklavten Schwarzen Menschen bzw. People of Color zu verhindern.”
Auch für die Entstehung, Ausbreitung und Funktionsweise des kapitalistischen Systems stellt Rassismus bist heute einen zentralen Bestandteil dar.
Im Neorassismus wird die Ungleichheit und Ungleichwertigkeit mit angeblichen Unterschieden zwischen „Kulturen“ zu begründen versucht.
Sekundärer Rassismus bezeichnet die Abwehrhaltung rassistisch nicht diskreditierbarer Menschen dagegen, Rassismuserfahrungen zu thematisieren, Rassismus als gesellschaftliche Normalität anzuerkennen, sich mit Rassismusvorwürfen reflektiert auseinanderzusetzen und Verantwortung für ausgeübte Rassismen und die Unterbrechung von Rassismus zu übernehmen.
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Rapekultur
Mit Rapekultur wird eine kulturelle Haltung gegenüber sexualisierter Gewalt beschrieben. Dazu zählt, dass viele Kinder, und tendenziell mehr Mädchen als Jungen, mit der Erfahrung aufwachsen, dass sie gegen ihren Willen angefasst oder bedrängt werden und dass sie dies zu akzeptieren haben. Insbesondere im Umgang mit Opfern sexueller Übergriffe im weitesten Sinne ist von einer Rapekultur zu sprechen - wenn beispielsweise unterstellt wird, dass die Kleidung anzüglich war oder dass die Person selbst „Schuld daran habe“.
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Segregation vertikal/horizontal
beschreibt "die Verteilung von Frauen und Männern in unterschiedlichen Branchen und Berufen auf dem Arbeitsmarkt. Häufig werden in männerdominierten Branchen höhere Löhne gezahlt. Dies hat unter anderem mit der Arbeitsbewertung zu tun, aber auch mit anderen Faktoren. So sind Männer häufiger gewerkschaftlich organisiert. Auch bei der Studienwahl zeigen sich unterschiedliche Präferenzen, was sich auf die spätere Bezahlung auswirkt.
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beschreibt „die Verteilung von Frauen und Männern in unterschiedlichen Branchen und Berufen auf dem Arbeitsmarkt. Häufig werden in männerdominierten Branchen höhere Löhne gezahlt. Dies hat unter anderem mit der Arbeitsbewertung zu tun, aber auch mit anderen Faktoren. So sind Männer häufiger gewerkschaftlich organisiert. Auch bei der Studienwahl zeigen sich unterschiedliche Präferenzen, was sich auf die spätere Bezahlung auswirkt.
Bei vertikaler Segregation geht es darum, dass Männer und Frauen sich nach wie vor auf verschiedenen Stufen in der Betriebshierarchie wiederfinden, auch in Branchen mit einem ausgewogenen Anteil von Frauen und Männern. Frauen werden seltener in Spitzenpositionen befördert („gläserne Decke“) und stellen den überwiegenden Anteil im Niedriglohnbereich. Deutschland hat in der Europäischen Union zudem den geringsten Anteil von Müttern in Führungspositionen.”
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Sex
beschreibt das körperliche oder biologische Geschlecht, also das, was man anhand der physiologischen und anatomischen Geschlechterunterschiede, also anhand von Körpermerkmalen erkennen kann.
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beschreibt das körperliche oder biologische Geschlecht, also das, was man anhand der physiologischen und anatomischen Geschlechterunterschiede, also anhand von Körpermerkmalen erkennen kann. Es bezieht sich auf körperliche Geschlechtsunterschiede wie Chromosomensätze, Fortpflanzungsorgane und Hormone, die im Allgemeinen mit Männern und Frauen in Verbindung gebracht werden. Das biologische Geschlecht eines Menschen kann weiblich, männlich oder intersex sein, was bedeutet, dass das biologische Geschlecht nicht eindeutig definiert ist. Die Geschlechtsidentität eines Menschen wird nicht durch das biologische Geschlecht bestimmt.
„Das biologische Geschlecht („Sex“)“ (2020). GenderMed Wiki, Universität Münster
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Sexismus
Sexismus bezeichnet jede Form der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts sowie die diesem Phänomen zugrunde liegende Geschlechterrollen festschreibende und hierarchisierende Ideologie (vgl. IDA, 2013). Er bezieht sich auf gesellschaftlich erwartete geschlechtsspezifische Verhaltensmuster (Geschlechterstereotype), wobei Männer eine privilegierte Position haben (Patriarchat) und deshalb primär Frauen als von Sexismus betroffen gelten. Aus sozialpsychologischer Perspektive können gleichwohl auch Männer von Sexismus betroffen sein.
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Was bedeutet Sexismus? Wie lässt sich der Begriff eingrenzen? Was hat Sexismus mit dem gesellschaftlichen Zustand zu tun?
Sexismus wird allein schon vom Begriff her oftmals falsch verstanden, da das Wort Sex dort auftaucht, es letztendlich bei Sexismus um das Ausnutzen von Machtverhältnissen gegenüber einer anhand der gesellschaftlichen Hierarchien vermeintlich unterlegenen Person in der Gesellschaft geht. „Sexismus bezeichnet jede Form der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres zugeschriebenen Geschlechts sowie die diesem Phänomen zugrunde liegende Geschlechterrollen festschreibende und hierarchisierende Ideologie. Er bezieht sich auf gesellschaftlich erwartete geschlechtsspezifische Verhaltensmuster (Geschlechterstereotype), wobei Männer eine privilegierte Position haben (Patriarchat) und deshalb primär Frauen als von Sexismus betroffen gelten. Aus sozialpsychologischer Perspektive können gleichwohl auch Männer von Sexismus betroffen sein.“
Mit den Machtverhältnissen an dieser Stelle ist die Klassifizierung von Menschen in über- oder untergeordneten Positionen anhand von unterschiedlichen Merkmalen gemeint. Anhand des Geschlechts wird trotz verankertem Gleichberechtigungsgrundsatzes im Grundgesetz oftmals ein über oder unterlegener Status sichtbar gemacht. Sexismus ist die dementsprechende Handlungs- oder Darstellungsweise, die gesellschaftlichen Position deutlich zumachen.
Gender-Glossar.de: Sexismus (2020)
Sexismus in der bildlichen Darstellung
In der bildlichen Darstellung lässt sich anhand der Geschlechterperspektive eine Unterteilung zwischen einem zu betrachtenden Objekt und dem agierenden handelnden Subjekt unterscheiden. Dabei spielen die Geschlechter anhand der Gendernormen oft eine unterschiedliche Rolle. Wer spricht und handelt und wer wird betrachtet? Wie werden die Menschen anhand von Rollenbildern dargestellt? Diese Fragen sollten jede Bildbetrachtung begleiten. Dabei werden dem „Objekt“ in unterschiedlichen Kontexten eine sexualisierte Position zugeschrieben. Beispielsweise wenn nur Körperteile, meistens leicht bekleidet für Dinge werben, die in keinem Zusammenhang mit dem Körperteil stehen. Jahrelang in der Werbung und in den Medien verbreitetes Gedankengut des „Sex sells“ hat zu einer alltäglichen Erscheinung geführt. Wenn wir diese Form der Darstellung täglich sehen, wird durch die wiederkehrende Reproduktion diese Darstellung als „normal“ angesehen und fördert somit die sexistische Einordnung in der Darstellung von Frauen und Männern.
Sexismus in den Medien
Medien sind Vermittlungsträger von Informationen, sie sind das Kommunikationsmedium der Menschen. Sie vermitteln, bilden ab und stellen dar. Das heisst sie sind ein Teil dessen, wie wir unsere Welt begreifen und verarbeiten. Gerade Film und Fernsehen mit den unterschiedlichen Genres, oftmals in einem Entspannungsmodus wahrgenommen, sind in dem Kontext von Sexismus entscheidende Kommunikationsmittel. In der Studie “Audovisuelle Diversität” von Prof. Elisabeth Prommer vom Institut für Medienforschung an der Universität Rostock wurde die Repräsentation, die Darstellung von Frauen und Männern untersucht. Das Ergebnis ist ernüchternd. Entweder sind Frauen unsichtbar oder werden übersexualisiert dargestellt. Wenn ein Geschlecht weniger oder mehrheitlich in stereotypen Rollen dargestellt wird hat dieses einen wechselwirkenden Einfluss auf gesellschaftliche Normen, auf die Wahrnehmung und Einordnung von Verhaltensweisen und letztendlich auch auf das Zutrauen von Fähigkeiten nur aufgrund des Geschlechts. Die größte Kritik besteht an der Darstellung der Frau als schmückendes oder sexualisiertes Objekt ohne weitere Funktion. Bestimmte Rollenzuschreibungen sind bereits seit jahrhunderten im Kanon von Literatur, Kunst, und später Film und Fernsehen wieder zu finden. Deswegen wird auch oft darauf zurück gegriffen ohne sich bewusst zu machen, welchen Einfluss das auf die Qualität, auf die Identifikation der Zuschauer*innen und der Wiedergabe von stereotypen Zuschreibungen hat.
Filmkritik und Sexismus
Wenn es um Gleichstellung geht wird in den unterschiedlichsten Branchen immer wieder das Argument der Qualität bedient. Doch wer entscheidet darüber ob ein Film gut ist oder nicht? Es sind die Besucher*innen und die Filmkritik. Hier macht es einen Unterschied ob Männer oder Frauen Filme beurteilen. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Thumbs down: Film Critics and Gender, and Why it Matters“, die vom Zentrum für Studien über Frauen in Fernsehen und Film der San DiegoState University durchgeführt wurde.
„Während 74 Prozent der Kritikerinnen die Filme ihrer Geschlechtsgenossinnen positiv bewerteten, vergaben nur 62 Prozent der Männer ein Lob. Auch sprachlich gab es Geschlechterunterschiede in den Filmkritiken. So nannten Frauen häufiger den Namen der Filmregisseurin und verwendeten weitaus mehr positive Beschreibungen für deren Professionalität und Vorgehensweise als die männlichen Kollegen.“ Wie in anderen Branchen gilt es auch diese Glasdecke zu durchbrechen.
„Männliche Kritiker bewerten Filme mit Frauen schlechter“ – Jetzt.de (2018).
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Stereotype
wurden bereits 1922 als „Bilder in unseren Köpfen, die unsere Wahrnehmung maßgeblich bestimmen“ beschrieben (Walter Lippmann). Die Verwendung von vorhandenen kognitiven Schemata oder Denkmustern spielt bei der Wahrnehmung, aber auch beim Fällen von Entscheidungen eine zentrale Rolle.
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wurden bereits 1922 als „Bilder in unseren Köpfen, die unsere Wahrnehmung maßgeblich bestimmen“ beschrieben (Walter Lippmann). Unser Gehirn ordnet alles innerhalb von Sekunden ein, vieles unbewusst, da es darauf angewiesen ist schnell zu sortieren, was relevant ist oder nicht. Der Begriff ist griechischen Ursprungs und heißt übersetzt auch „starres Muster“. Die Verwendung von vorhandenen kognitiven Schemata oder Denkmustern spielt bei der Wahrnehmung, aber auch beim Fällen von Entscheidungen eine zentrale Rolle.
Stereotype beruhen dabei auf der Einteilung in Kategorien und der Zuschreibung von Attributen, also von positiven und negativen Eigenschaften, und können sich z.B. auf die Zugehörigkeit zu einer Nation, Religion, Alter, Klasse oder einem Geschlecht beziehen.
Geschlechterstereotype beispielsweise beschreiben Männer als aktiv, zielstrebig und durchsetzungsstark und Frauen als emotional, abhängig und einfühlsam. Das führt zu einem unterschiedlichen Rollenverständnis und daraus resultierenden Rollenerwartungen.
Stereotype sind nicht gleichzusetzen mit Vorurteilen, da es sich um eine unbewusste automatische Zuschreibung von Eigenschaften zu einer Gruppe handelt, die sowohl positiv, negativ als auch neutral bewertet werden können.
Bei Vorurteilen kommen noch eine emotionale Bewertung und Einstellung hinzu und bei einer Diskriminierung eine entsprechende Handlung gegenüber der Gruppe.
Rassek, Anja (2018): Stereotyp: Definition, Beispiel, Folgen. Karrierebibel
Verwandte Begriffe: Unconscious Bias -
Stereotype in den Medien
Stereotype Musterbildungen in der Rezeption von Medien
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Medien reproduzieren und schaffen Realitäten, dabei ist die Funktionsweise der Rezeption, die Wahrnehmung und Einordnung dessen, was wir in den Medien zu sehen bekommen wirkungsmächtig und einflussreich. Sehr oft nehmen wir die Angebote aus der Medienwelt beiläufig war, im Vorbeigehen oder beim durchzappen durch die unterschiedlichen Bildwelten im Fernsehen, doch auch das kann Spuren hinterlassen und unsere Vorstellung von der Welt und auch von den Geschlechtern und ihren Rollen prägen. Da das menschliche Gehirn so organisiert ist, dass blitzschnell nach Mustern und Einordnungen gesucht wird, das Ganze unbewusst passiert und Stereotype so wirkungsmächtig sind, dann sind die eigenen Wahrnehmungen, die Funktionsweise von Musterbildungen auch in der Rezeption von Medien noch genauer zu hinterfragen.
Besonders wirkungsvoll sind die unterschiedlichen Stereotypen verbunden mit Status und einem gesellschaftlichen Ranking. Wer wird wie in welcher Funktion und Position dargestellt? Welche Filmrollen mit welchen Positionen und Geschlechtern verbunden? Wo spiegeln sich anhand der Stereotype Machtverhältnisse und gesellschaftliche Positionen wieder? Beispielhaft erläutert der amerikanische Wissenschaftsjournalist Shankar Vedantam In seinem Buch „hidden brain“ anhand des unbewussten Einordnen des Gehirns wie Erfahrungen, Bilder und gesellschaftlichen Diskursen geprägt werden.
Vedantam nennt als Beispiel die Prägung durch Bilder von Kindheit an: Blickt ein Kind, egal wo auf der Bild in die Welt, kann es oft folgendes Abbild der Welt in Bildern in den Medien, im Fernsehen oder im Film wahrnehmen: „Die meisten Leute, die in schönen Häusern wohnen, sind weiß. Die meisten Leute im Fernsehen sind weiß, besonders die mit Autorität, Würde und Macht. Die meisten Figuren in Kinderbüchern sind weiß.“ Hier geht es um ein Abbild der Welt, welches gar nicht der Wirklichkeit entspricht.
Besonders wirkungsvoll sind die unterschiedlichen Stereotypen verbunden mit Status und einem gesellschaftlichen Ranking. Wer wird wie in welcher Funktion und Position dargestellt? Welche Filmrollen mit welchen Positionen und Geschlechtern verbunden? Wo spiegeln sich anhand der Stereotype Machtverhältnisse und gesellschaftliche Positionen wieder?
Immer wieder kehrenden Dominanzpositionen einzelner stereotyper Zuschreibungen wie beispielsweise „das männliche Genie“ oder passiver Konstruktionen „die weibliche Hingabe“ fördern stereotype Wahrnehmungen und die Verknüpfung von Fähigkeiten, Eigenschaften, Status und Geschlecht. Dadurch werdendie bestehenden ungleichen Verhältnisse zementiert, statt diese aufgebrochen
Die Verzahnung von Stereotypen, Statuszuweisungen und dominanten Normsetzungen in einer Kultur ist das Einfallstor für Rassismus und Sexismus.
https://www.zeit.de/2018/05/unterbewusstsein-psychologie-forschung-manipulation/seite-2
Das „männliche Genie“ vergleiche hierzu https://zeitgeschichte-online.de/themen/maennliche-genieformel-und-ihre-irritationen)
Verwandte Begriffe: Dominanzkultur, Rassismus, Sexismus, Machtverhältnisse
Verwandte Begriffe: Stereotype Sexismus Dominanzkultur Filmkritik und Sexismus -
Stereotype threat
„Stereotype threat refers to being at risk of confirming, as a self-characteristic, a negative stereotype about one's social group (Steele & Aronson, 1995).“
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Welche Auswirkungen können Kompetenzzuschreibungen anhand von Stereotypen auf die Wahrnehmung des eigenen Könnens haben?
Wenn wir entspannt Zeitungen durchblättern, Film und Fernsehen konsumieren werden wir immer wieder mit Stereotypen und entsprechenden Zuschreibungen anhand von Rollenbildern konfrontiert. Alleine schon Buchtitel können bestimmte Assoziationen und Wahrnehmungen lenken, wenn „Männer vom Mars und Frauen von der Venus“ sind werden bestimmte Bilder und Einstellungen damit verbunden.
Wenn Stereotype mit bestimmten Fähigkeiten verbunden werden, wie beispielsweise Fähigkeiten in Mathe oder Sprache kann das Auswirkungen auf die eigene Leistungsfähigkeit haben. Dieses Phänomen trägt wird unter dem englischsprachigen Begriff des „Stereotype threat“ definiert.
„Stereotype threat refers to being at risk of confirming, as a self-characteristic, a negative stereotype about one’s social group (Steele & Aronson, 1995).“
Übersetzt heisst das, dass die Verbindung mit einer negativ belegten Zuschreibung auf Basis von Stereotypen, die eigene Leistungsfähigkeit abnehmen kann. Hierzu gibt es zahlreiche Untersuchungen mit unterschiedlichen Personenegruppen. Besonders betroffen sind die Personengruppen, die generell mit den gesellschaftlichen Zuschreibungen mehr Herausforderungen begegnen als privilegierte Gruppen, jedoch kann jeder Mensch ausnahmslos mit einem stereotype threat konfrontiert werden.
Deswegen sind Narrative, Erzählmuster in Filmen besonders zu hinterfragen, die diese stereotypen verbunden mit bestimmten Fähigkeiten immer wieder reproduzieren.
Stereotype threat: https://diversity.arizona.edu/sites/default/files/stereotype_threat_overview.pdf
Verwandte Begriffe: Stereotype Stereotype in den Medien -
Strukturelle Diskriminierung
Findet statt, wenn verschiedene Arten der Benachteiligung auf individueller, kultureller und institutioneller Ebene ineinandergreifen. Dabei verbirgt sich der Ursprung der Diskriminierungsformen hinter historisch gewachsenen Stereotypen, die sich durch gelebte Traditionen, Gebräuche und Konventionen äußern.
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findet statt, wenn verschiedene Arten der Benachteiligung auf individueller, kultureller und institutioneller Ebene ineinandergreifen. Dabei verbirgt sich der Ursprung der Diskriminierungsformen hinter historisch gewachsenen Stereotypen, die sich durch gelebte Traditionen, Gebräuche und Konventionen äußern.
Bestimmte Gruppen und Individuen sind sich ihrer Privilegien oftmals nicht bewusst, da sie sie als gegeben empfinden. Werden Privilegien also nicht als solche erkannt, kann ihr diskriminierendes Potenzial nicht wahrgenommen werden und die Benachteiligung besteht weiterhin fort.
Beispiel: Ein Lehrer erteilt einer Schülerin aus bildungsfernem Elternhaus trotz guter Noten keine Gymnasialempfehlung. Sein Grund dafür könnte sein, dass er dem Mädchen keinen höheren Schulabschluss zutraut, da er gewisse Vorurteile gegen ihre soziale Herkunft hat (individuelle Diskriminierung). Die abwertenden Vorurteile des Lehrers sind wiederum kulturell angelernt und gesellschaftlich verankert (kulturelle Diskriminierung). Und die Schule, an der der Lehrer unterrichtet, sieht für solche Entscheidungen keine weiteren Maßnahmen zur Sicherung von Chancengleichheit vor (institutionelle Diskriminierung).
Der Paritätische Gesamtverband: ABC der Beteiligung “Strukturelle Diskriminierung”.
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Struktureller Sexismus
Ist eine bestimmte Form der strukturellen Diskriminierung und findet statt, wenn verschiedene Arten der geschlechtsspezifischen Benachteiligung auf individueller, kultureller und institutioneller Ebene ineinandergreifen. Dabei verbirgt sich der Ursprung der sexistischen Diskriminierung hinter historisch gewachsenen Stereotypen, die sich durch gelebte Traditionen, Gebräuche und Konventionen äußern.
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ist eine bestimmte Form der strukturellen Diskriminierung und findet statt, wenn verschiedene Arten der geschlechtsspezifischen Benachteiligung auf individueller, kultureller und institutioneller Ebene ineinandergreifen. Dabei verbirgt sich der Ursprung der sexistischen Diskriminierung hinter historisch gewachsenen Stereotypen, die sich durch gelebte Traditionen, Gebräuche und Konventionen äußern.
Beispiel: Obwohl an deutschen Filmhochschulen im Studiengang Regie ein fast ausgewogenes Geschlechterverhältnis herrscht (44% weiblich, 56 % männlich), gerät die Verteilung im Beruf ins Ungleichgewicht. Hier arbeiten 23% weibliche und 72% männliche Regisseur*innen. (FFA: Gender und Film – Rahmenbedingungen und Ursachen der Geschlechterverteilung von Filmschaffenden in Schlüsselpositionen in Deutschland (Februar 2017)). Gründe dafür sind u.a. stereotype Auffassungen über das Berufsbild “Regisseur*in” oder die Annahme Frauen seien weniger belastbar als Männer und dass Mutterschaft aus Arbeitgebersicht als potentieller Risikofaktor gilt.
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Segregation vertikal/horizontal
beschreibt "die Verteilung von Frauen und Männern in unterschiedlichen Branchen und Berufen auf dem Arbeitsmarkt. Häufig werden in männerdominierten Branchen höhere Löhne gezahlt. Dies hat unter anderem mit der Arbeitsbewertung zu tun, aber auch mit anderen Faktoren. So sind Männer häufiger gewerkschaftlich organisiert. Auch bei der Studienwahl zeigen sich unterschiedliche Präferenzen, was sich auf die spätere Bezahlung auswirkt.
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T
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Toxische Männlichkeit
beschreibt Verhaltensmuster, die als männlich behauptet und von Männern reproduziert werden. Dabei werden vorherrschende Vorstellungen von Männlichkeit, dem männlichen Selbstbild und Beziehungskonzepten durch Männer oder kollektive männliche Strukturen mit einbezogen. Verhaltensmuster und Vorstellungen über Männlichkeit können sein, mutig, hart und aggressiv zu sein.
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beschreibt Verhaltensmuster, die als männlich behauptet und von Männern reproduziert werden. Dabei werden vorherrschende Vorstellungen von Männlichkeit, dem männlichen Selbstbild und Beziehungskonzepten durch Männer oder kollektive männliche Strukturen mit einbezogen. Verhaltensmuster und Vorstellungen über Männlichkeit können sein, mutig, hart und aggressiv zu sein.
Beispiele toxischer Männlichkeit sind, keine Schwäche zeigen, nicht zu weinen, Gefühle nicht zuzulassen sowie Gewalt gegen Frauen* und Männer. Das Unter-Beweis-Stellen der eigenen Männlichkeit wird vor allem durch hierarchische Strukturen, Mutproben oder Rituale gesichert (Schulhof, Bundeswehr, Schützenvereine, Sportclubs, …).
Streng heteronormative Vorstellungen über die Art und Häufigkeit von gelebter Sexualität in Kombination mit toxischen Vorstellungen darüber, was als männlich gilt, können eine Schädigung für anderen bedeuten. Beispiele dafür sind Vergewaltigungskultur (Rape Culture) und das ohnehin gefährliche Vorurteil, dass Männer nicht Opfer sexueller Gewalt werden können. Aber auch Selbstgefährdung und Selbstverletzung zählen als Beispiele für toxische Männlichkeit.
Missy Magazine: “Hä, was heisst toxic masculanity?” (2018).
Kritische Männlichkeit.de: Glossar “Toxische Männlichkeit” (2020).
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Transidentität
wurde als Alternative zu dem Begriff "Transsexualität" eingeführt, um zu verdeutlichen, dass es sich nicht um die sexuelle Orientierung oder das sexuelle Verhalten handelt, sondern um die Geschlechteridentität.
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wurde als Alternative zu dem Begriff „Transsexualität“ eingeführt, um zu verdeutlichen, dass es sich hier nicht um die sexuelle Orientierung oder das sexuelle Verhalten handelt, sondern um die Geschlechtsidentität.
Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW (Hrsg.) (2019): Transidentität.
„Begriffserklärungen: Transidentität“ (2020). Trans*Inter*Beratungsstelle.de
Verwandte Begriffe: Cross Dressing Nicht-binäre Geschlechtsidentität Transsexualität -
Transsexualität
Transsexuelle sind Menschen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren und die ihren Körper ihrer tatsächlichen Geschlechtsidentität anpassen möchten.
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Transsexuelle sind Menschen, die sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren und die ihren Körper ihrer tatsächlichen Geschlechtsidentität anpassen möchten.
Durch chirurgische und hormonelle Maßnahmen kann eine vollständige oder teilweise Angleichung an die tatsächliche Geschlechtsidentität erreicht werden. Es gibt Transsexuelle, die auf solche Maßnahmen verzichten. Da der Begriff Transsexuell fälschlicherweise mit sexuellem Verhalten oder sexueller Orientierung verwechselt werden kann, wird heute oft der Begriff Transidentität benutzt.
Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW (Hrsg.) (2019): Transsexualität.
Kühne, Anja (2015): Was ist Transsexualität/Transidentität? Das Queer-Lexikon. Tagesspiegel.
Verwandte Begriffe: Cross Dressing Nicht-binäre Geschlechtsidentität Transidentität
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Toxische Männlichkeit
beschreibt Verhaltensmuster, die als männlich behauptet und von Männern reproduziert werden. Dabei werden vorherrschende Vorstellungen von Männlichkeit, dem männlichen Selbstbild und Beziehungskonzepten durch Männer oder kollektive männliche Strukturen mit einbezogen. Verhaltensmuster und Vorstellungen über Männlichkeit können sein, mutig, hart und aggressiv zu sein.
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U
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Unconscious Bias
kann aus dem Englischen als “unbewusste Voreingenommenheit” übersetzt werden und wird auch als kognitive Verzerrung bezeichnet.
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kann aus dem Englischen als “unbewusste Voreingenommenheit” übersetzt werden und wird auch als kognitive Verzerrung bezeichnet.
Ein Großteil unserer Wahrnehmung und Denkprozesse läuft unbewusst ab. Um möglichst effizient zu arbeiten, nutzt unser Gehirn dabei Muster, die sich im Laufe unserer Entwicklung gebildet haben. Diese Muster werden beispielsweise durch unsere Kultur, Sozialisation und persönlichen Erlebnisse beeinflusst. Diese unbewussten Denkmuster ermöglichen es uns, auf unsere Erfahrung zurückzugreifen und schnell zu handeln. Sie können aber auch als unbewusste Vorurteile dazu führen, dass wir Entscheidungen treffen, die nicht unseren bewussten Überzeugungen und Werten entsprechen. Ohne dass es uns bewusst ist, bevorzugen wir beispielsweise Menschen aus dem gleichen Kulturkreis, da wir mehr Erfahrungen mit ihnen teilen. Dies wird als kognitive Verzerrung oder Unconscious Bias bezeichnet.
Bias betreffen nicht nur Individuen, sondern auch Gruppen, Institutionen und Gesellschaften, wo sie sich z.B. als Rollenbilder oder in Machtstrukturen manifestieren können.
Wondrak, Manfred (2014). Denkfehler! Wie Unconsciuos Bias entstehen. Anti-Bias.de
„What is Unconscious Bias?“ (2020). Universitiy of California, San Francisco.
Verwandte Begriffe: Stereotype -
Undoing Gender
Stellt die Weiterführung des Konzeptdes Doing Gender dar, in dem Geschlecht nicht als natürliches oder erworbenes Personenmerkmal gesehen wird, sondern als durch Zuschreibung oder mittels sozialer Interaktion hervorgebrachtes.
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stellt die Weiterführung des Konzeptdes Doing Gender dar, in dem Geschlecht nicht als natürliches oder erworbenes Personenmerkmal gesehen wird, sondern als durch Zuschreibung oder mittels sozialer Interaktion Hervorgebrachtes. Der Ansatz des Undoing Gender wurde 2001 von Stefan Hirschhauer entwickelt. Er geht davon aus, dass der Relevanz der Geschlechterfestlegung nicht permanent und unausweichlich stattfindet, sondern variieren kann. Das bedeutet, dass ich manchen sozialen Interaktionen das Geschlecht des Gegenübers registriert werden kann, darüber hinaus aber keine weitere relevante Rolle für den weiteren Verlauf der Situation einnimmt.
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Unconscious Bias
kann aus dem Englischen als “unbewusste Voreingenommenheit” übersetzt werden und wird auch als kognitive Verzerrung bezeichnet.
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Victim Blaming
Der Begriff „Victim Blaming" umschreibt die Tatsache, dass bei sexuellen Übergriffen eine Täter*innen-Opfer-Umkehr stattfindet. Wenn im Film und Fernsehen oder auch in der Berichterstattung entsprechender Taten das Verhalten der Opfer anstatt der Täter*innen in den Mittelpunkt gestellt wird, wird von "Victim Blaming" gesprochen.
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Der Begriff „Victim Blaming“ umschreibt die Tatsache, dass bei sexuellen Übergriffen eine Täter*innen-Opfer-Umkehr stattfindet.
Beispielsweise wie jemand zu einem Zeitpunkt eines Übergriffes gekleidet war, spielt bewiesenermassen keine Rolle. Trotzdem wird die Kleidung, eine eventuelle provozierte Reizwirkung von Seiten der Opfer immer wieder thematisiert, was zwischen den Zeilen als Mitschuld interpretiert wird und damit der Fokus auf das Opfer gerichtet wird anstatt die Tat in den Fokus zu stellen.
Wenn im Film und Fernsehen oder auch in der Berichterstattung entsprechender Taten das Verhalten der Opfer anstatt der Täter*innen in den Mittelpunkt gestellt wird, wird von „Victim Blaming“ gesprochen.
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Victim Blaming
Der Begriff „Victim Blaming" umschreibt die Tatsache, dass bei sexuellen Übergriffen eine Täter*innen-Opfer-Umkehr stattfindet. Wenn im Film und Fernsehen oder auch in der Berichterstattung entsprechender Taten das Verhalten der Opfer anstatt der Täter*innen in den Mittelpunkt gestellt wird, wird von "Victim Blaming" gesprochen.
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